Tourismus Touristiker setzen auf Hund und Keltenkatze

Thalfang · In der VG Thalfang sind die Übernachtungszahlen rückläufig. Allerdings sieht man Chancen beim Urlaub mit Vierbeinern und bei Gästen, die wegen des Nationalparks kommen.

 Beim Camp Candis wurden sowohl Zwei- als auch Vierbeiner sportlich gefordert - und hatten sichtlich Spaß.

Beim Camp Candis wurden sowohl Zwei- als auch Vierbeiner sportlich gefordert - und hatten sichtlich Spaß.

Foto: TV/Jürgen C. Braun

Die Verbandsgemeinde Thalfang will ihr touristisches Angebot für Hund und Herrchen ausweiten. Denn diese haben sich als aktuelles und interessantes Thema herausgestellt, sagt Daniel Thiel, Tourismuschef in Thalfang, bei der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Wirtschaft, Tourismus und Kultur der VG Thalfang am Erbeskopf.

30 Unterkünfte werben inzwischen als hundefreundliche Gastgeber. In der VG Thalfang gebe es inzwischen rund 100 „Körbchen“ für Hunde und eine entsprechende Anzahl an Betten für ihre Herrchen und Frauchen. Beim Camp Canis in Hilscheid, einer Art Schnitzeljagd, hätten in diesem Jahr 420 Hundebesitzer und ihre Vierbeiner teilgenommen.

Mit The Game, einer GPS-Schatzsuche mit Hund, kommt 2019 ein zweites Event in der Verbandsgemeinde Thalfang hinzu. Für beide Veranstaltungen rechnet Thiel mit bis zu 1000 Teilnehmern. Hinzu kommt der Freizeit- und Gesundheitsparc Caniplace, den eine private Investorin in Thalfang derzeit einrichtet – mit Badesee. 2019 seien 70 begleitende Veranstaltungen geplant, vom Hundeflohmarkt bis hin zu Kursen und Workshops à la „Wie bastele ich einen Hundeknochen“ und „Aromatherapie für dich und deinen Hund.“

„Ich war zuerst skeptisch, bin jetzt aber begeistert“, sagt Burkhard Graul, erster Beigeordneter der VG, über die neue Zielgruppe. Die Hunde-Events würden Thalfang bekannter machen. „Als Urlauber mit Hund kommt man schnell an seine Grenzen“, sagt Ausschussmitglied Vera Höfner.

Die Kommunen rund um den Nationalpark wollen das Thema Hund ebenfalls aufgreifen, sagt Thiel. Eine Eisdiele in Birkenfeld biete bereits Speiseeis für Hunde an. „Wir hoffen auf mehr Interesse und mehr Wertschöpfung“, sagt er. Das Thema Hund lasse sich wunderbar touristisch vermarkten.

Thiel ist im Ausschuss auch auf die Übernachtungszahlen 2017 zu sprechen gekommen. Die 12 550 Gäste bedeuteten einen Rückgang von 300 Gästen gegenüber dem Vorjahr. Und auch die Zahl von 43 700 Übernachtungen sei gegenüber dem Vorjahr leicht rückläufig. Für 2018 rechnet er mit einem weiteren Rückgang, da die Geschäfte in einem großen Betrieb derzeit ruhen.

Gestiegen sind die Übernachtungszahlen auf den beiden Campingplätzen in Heidenburg und Etgert und den beiden Wohnmobilstellplätzen in Thalfang und am Erbeskopf: 4100 Gäste bedeuteten eine Steigerung von plus 550, sagt er. Insbesondere der Nationalpark trage dazu bei, dass Camping immer wichtiger werde. „Mit dem Wohnmobil am Nationalpark übernachten ist Trend“, sagt Thiel. Bedeutend höher sind die Zahlen der Tagesgäste.

Rund 150 000 Personen besuchten die VG pro Jahr. Der Großteil davon seien Wintersportler am Erbeskopf. Doch auch die Wanderer seien mit hochgerechnet 20 000 Personen eine starke Zielgruppe. „Wandern ist im Trend“, sagt Thiel. Mittels einer Zählanlage habe man auf der Traumschleife Gipfelrauschen, die über den Erbeskopf führt, von Mai bis Oktober 2018 4450 Wanderer feststellen können.

Auf der Wind-, Wasser-, Wackentour bei Berglicht seien es innerhalb eines Jahres 3350 Wanderer gewesen. „Die Traumschleifen werden gut genutzt“, zieht Thiel ein Resümee. An der Qualität der Premiumwanderwege wollen die Thalfanger weiterarbeiten. Mittels zusätzlicher Bänke, Panoramatafeln und optimierten Aussichtspunkten wolle man bei den 2019 anstehenden Zertifizierungen weitere Punkte sammeln.

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