Kommunales Bald möglich: Bestattung unter Bäumen

Morbach · In zahlreichen Morbacher Ortsbezirken entscheiden sich die Beiräte dafür, auf ihren Friedhöfen Baumgrabfelder anzulegen. Damit entsprechen sie den vermehrten Wünschen der Bürger nach alternativen Bestattungsformen.

 Die Bäume auf dem Morbacher Friedhof dienen derzeit lediglich der Gestaltung. Das könnte sich bald ändern.

Die Bäume auf dem Morbacher Friedhof dienen derzeit lediglich der Gestaltung. Das könnte sich bald ändern.

Foto: Christoph Strouvelle

Die Nachfrage nach alternativen Bestattungsformen wächst. Waren früher nur Einzel- und Doppelgräber gefragt, so sind diese wegen der aufkommenden Zahl von Urnenbestattungen stark rückläufig. Hinzu kommt eine wachsende Nachfrage nach naturnahen Bestattungsformen. So auch in der Einheitsgemeinde Morbach. Zwar haben sich die Morbacher 2015 in einem Bürgerentscheid gegen die Einrichtung eines reinen Bestattungswaldes in kommunaler Trägerschaft ausgesprochen. Dennoch wollen immer mehr Morbacher Ortsteile ihren Bürgern die Möglichkeit geben, ihre Asche oder die ihrer Angehörigen unter Bäumen begraben zu lassen.

Der Unterschied zum damaligen Bürgerbegehren: Die Bäume stehen bereits auf den Friedhöfen der Einheitsgemeinde oder werden dort für diesen Zweck gepflanzt. Einer der ersten Ortsbezirke, die sich dafür ausgesprochen haben, auf ihrem Friedhof Baumgrabfelder anzulegen, sei Hinzerath gewesen, sagt Ortsvorsteher Hermann Moseler. „Der Ortsbeirat ist der Meinung, wir haben viel Platz auf unserem Friedhof. Deshalb können wir es anbieten“, sagt er.

Sein Heinzerather Kollege Friedhelm Schlarp ist von seinen Bürgern bereits auf diese Bestattungsmöglichkeit angesprochen worden. „Es sind mehrere Bürger ohne Angehörige auf mich zugekommen, bei denen ungewiss ist, wer später deren Grab pflegt“, sagt er. Zudem sei ein Baumgrabfeld voraussichtlich preisgünstiger als andere Bestattungsformen. Der Heinzerather Ortsbeirat hat deshalb entschieden, dass auf ihrem Friedhof künftig Baumgrabfelder angelegt werden sollen.

Auch in Gonzerath sollen laut Ortsvorsteher Dietmar Thömmes Baumgrabfelder entstehen. Etwa zwölf Bestattungen fielen pro Jahr im zweitgrößten Ortsbezirk an, sagt er. „Ein oder zwei sind dabei, für die eine Bestattung unter einem Baum in Frage gekommen wäre.“

In Morbach selbst steht die Entscheidung über Baumgrabfelder noch aus. Doch wolle man dieses Thema noch bis zum Sommer diskutieren, sagt Ortsvorsteher Georg Schuh. „Der Ortsbeirat wird sich dieser Bestattungsform nicht verschließen“, ist seine Einschätzung zu der anstehenden Entscheidung. Allerdings hätten sich bei ihm bisher keine Bürger nach Baumgrabfeldern erkundigt. Beim frühen Stand der Planung gebe es noch keine Übersicht über die Kosten.

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