Ein Mieter steht schon fest

Hermeskeil · In der Hermeskeiler Innenstadt am Dörrenbach soll ein Einkaufszentrum mit Lebensmittelgeschäft, Drogerieladen und Fachmärkten entstehen. Der Investor hat jetzt neue Details verraten.

Hermeskeil "Einkaufen am Dörrenbach" - so hat der Frankfurter Investor seine Vision vom neuen Zen trum überschrieben. Im März hatte Patricia Boos, die das Projekt für die Firma Schoofs Immobilien betreut, ein erstes Konzept in den politischen Gremien der Stadt Hermeskeil vorgestellt. Damals gab es große Zustimmung für die Pläne. Am Dienstagabend hat die Projektleiterin im Haupt- und Finanzausschuss neue Details mitgeteilt.Das war bekannt Geplant sind drei Gebäude für großflächigen Einzelhandel auf dem Gelände des ehemaligen Hela-Baumarkts, der Tennishalle und weiterer Gewerbehallen. Die neuen Läden, Parkplätze und Grünflächen werden auf 23 000 Quadratmetern Fläche entstehen. Dort einziehen soll unter anderem ein Drogeriemarkt. Viele Hermeskeiler warten sehnlichst darauf. Denn seit der Schließung ihrer Schlecker-Filiale vor einigen Jahren müssen sie für Drogerieartikel bis ins Saarland oder nach Birkenfeld fahren. Im März hatte das Unternehmen Rossmann Interesse am Standort Hermeskeil bekundet. Neben der Drogerie sollten ein Lebensmittelgeschäft und Fachmärkte als Mieter gewonnen werden. Das ist neu Vor vier Monaten gab es noch zwei Varianten für die Ansiedlung des Lebensmittelmarkts. Der Discounter Lidl war im Gespräch, ebenso ein sogenannter Vollsortimenter wie Edeka oder Wasgau, der ein breiteres Warenangebot hat. "Wir haben jetzt eine klare Zusage vom Wasgau-Vorstand", teilte Boos dem Ausschuss mit. Und mit Rossmann wolle man bald den Mietvertrag festzurren. Für den Lebensmittelmarkt inklusive Bäckerei/Bistro sei eine Verkaufsfläche von 1600 Quadratmetern vorgesehen. Weiter im Gespräch sei der Investor mit potenziellen Fachmärkten. Interesse hätte beispielweise die Versandapotheke easy Apotheke, bei der Medikamente auch über das Internet bestellt werden können. Für das Textilgeschäft stehe man mit den Unternehmen Kik und AWG Modecenter in Kontakt. Als neuer Interessent sei Fressnapf hinzugekommen, ein Fachgeschäft für Tiernahrung. Für eine vierte Fläche suche man noch nach einem möglichen Mieter. Neu ist laut Boos auch, dass kein Abriss des früheren Baumarkts mehr geplant ist. "Wir können die vorhandene Bausubstanz sehr gut nutzen, das haben Fachleute noch einmal geprüft." In das umgebaute Gebäude sollen die vier Fachmärkte einziehen, in zwei Neubauten daneben der Drogeriemarkt und Wasgau (siehe Grafik). Nächste Schritte Bevor die Bagger anrücken, müssen laut Boos weitere Fachplaner ins Boot geholt werden. Genehmigt werden müsse eine kleine Brücke über den Bach, die nötig sei, um ein einheitliches Gelände zu schaffen. Zudem seien schalltechnische und artenschutzrechtliche Prüfungen gefordert. "Es gibt Hänge und alte Bahnschienen, dort könnte sich die ein oder andere Fledermaus verstecken", erläuterte Boos.Auch der Stadtrat hat noch Hausaufgaben zu erledigen. Am 18. Juli soll ein beschleunigtes Verfahren zur Änderung des Bebauungsplans im Bereich Gewerbegebiet Dörrenbach auf den Weg gebracht werden. Dieser erlaubt laut Stadtbürgermeister Mathias Queck derzeit keinen großflächigen Einzelhandel. Auch das Einzelhandelskonzept müsse angepasst werden. Queck sieht aber keine Probleme: "Wir wollten nie eine Verlagerung innenstadtrelevanter Angebote in die Randbereiche. Aber der Dörrenbach ist ja noch Stadtlage." Nach dem Ratsbeschluss soll mit dem Investor vertraglich festgehalten werden, dass dieser die Kosten für das Bauleitverfahren übernimmt. Zeitplan Möglicherweise könne schon Ende des Jahres der Bauantrag eingereicht werden, kündigte Investoren-Vertreterin Boos an. "Das ist unsere Wunschvorstellung." KommentarMeinung

Es geht spürbar voranEs geht voran, die Vision vom Einkaufszentrum am Dörrenbach wird allmählich konkreter. Die Investoren nennen bereits einige Namen von Interessenten, die sich als Mieter in der Hermeskeiler Innenstadt ansiedeln wollen. Das würden sie sicher nicht tun, wenn noch ein hohes Risiko bestünde, dass die Kandidaten wieder abspringen. Es sieht alles danach aus, als könnte das Projekt ein Erfolg werden. Anders als bei der geplanten Privatklinik im St. Fargeau-Park, von der man seit mehr als einem Jahr keine Neuigkeiten hört, macht die Planung für das Einkaufszentrum greifbare Fortschritte. Das wird nicht zuletzt den Stadtbürgermeister freuen, zu dessen Wahlkampf-Versprechen die Ansiedlung eines Drogeriemarkts zählte. c.weber@volksfreund.de

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