Polizei Mehr Verletzte in der Vulkaneifel

Daun · 235 Menschen – und somit deutlich mehr als im Vorjahr – sind laut Polizei bei Unfällen im Kreis verletzt worden, ein Motorradfahrer starb. Ein wesentlicher Grund für den Anstieg ist die lange Motorradsaison durch den Mega-Sommer.

Ein Mensch (ein älterer Motorradfahrer), ist 2018 auf den Straßen des Vulkaneifelkreises getötet worden. Das ist einer weniger als 2017, 2016 waren es vier Tote. Dafür gab es bei annähernd gleicher Gesamtzahl von Verkehrsunfällen (2411) deutlich mehr (+35) Schwerverletzte (insgesamt 86) und auch einige Leichtverletzte mehr (148 statt 141 im Jahr zuvor). Weiterhin auffällig ist die nach wie vor hohe Anzahl der Wildunfälle (1012) im Zuständigkeitsbereich der Polizei-Inspektion (PI) Daun: Dieser umfasst die Verbandsgemeinden (VG) Daun, Kelberg und Gerolstein – mit Ausnahme der ehemaligen VG Obere Kyll, die weiterhin von der Polizei Prüm betreut wird. Hier eine Übersicht:

Unfallursachen: Hauptunfallursache ist nach wie vor zu schnelles Fahren. Fast ein Drittel (29 Prozent) aller Unfälle, bei denen Menschen verletzt werden, ist darauf zurückzuführen. Alkohol spielte auch wieder eine stärkere Rolle: So stieg die Zahl der Verkehrsunfälle von Betrunkenen von 26 auf 35. Dabei wurden vier Fahrer schwer  und zwölf Menschen leicht verletzt. Herbert Etzig, stellvertretender Leiter der PI Daun, sagt dazu: „Das ist nicht zu erklären, aber ernüchternd. Tröstlich ist angesichts dessen nur, dass fast alles Solounfälle waren, also niemand anderer reingerissen wurde.“ Bei vier Unfällen waren Medikamente oder Drogen im Spiel.

Kinder: Die Zahl der Verkehrsunfälle, an denen Kinder (zumeist als Fußgänger) beteiligt waren, ist von elf auf 17 gestiegen. Dabei wurden acht Kinder schwer und elf Kinder leicht verletzt. Verkehrserzieherin Natascha Raab-Sauer betonte daher: „Die Zahlen zeigen, wie nötig es weiterhin ist, in die Kindergärten und Schulen zu gehen und mit den Kindern zu üben. Aber auch die Eltern sind gefordert.“

Senioren: Zahl der Verkehrsunfälle mit Senioren (ab 65 Jahren) ist leicht gestiegen: von 368 auf 382.  Dabei wurde ein Mensch getötet, 46 Menschen verletzt. 2017 waren es noch 17 weniger. Es gab 21 Schwer- und 25 Leichtverletzte. Die häufigste Unfallursache sind bei den Senioren erneut Fehler beim Wenden und Rückwärtsfahren. Natascha Raab-Sauer sagt: „Wir werden unseren Verkehrssicherheitstag für Senioren, der gemeinsam mit drei Fahrlehrern veranstaltet wird und sehr beliebt ist, natürlich erneut anbieten.“ Schließlich sei es auch im Sinn der Polizei, dass die Senioren möglichst lange und sicher am Straßenverkehr teilnehmen könnten.

Junge Fahrer: Bei den jungen Fahrern (18 bis 24 Jahre) sank die Zahl der Verkehrsunfälle von 536 auf 518, dabei wurden 69 Beteiligte verletzt – 19 schwer, 50 leicht. Bei drei Viertel aller Unfälle, an denen junge Fahrer beteiligt waren, waren diese auch die Verursacher.

Die Zahl der Schwer- und Leichtverletzten ist seit 2013 weitestgehend geblieben. Die jungen Fahrer gelten laut Polizei weiterhin als Risikogruppe, weshalb die Polizei auch hier ihre Präventionsarbeit an Schulen fortsetzen will. Die Erfahrungen aus dem begleitenden Fahren (17-Jährige mit einem Elternteil als Beifahrer) wirken sich laut Polizei weiterhin positiv aus.

Motorradfahrer: Die Anzahl der Motorradunfälle ist von 52 auf 71 gestiegen. Ein älterer Fahrer (siehe Senioren) wurde dabei getötet, 20 wurden schwer und 33 Beteiligte leicht verletzt. Die Hauptunfallursache ist überhöhte Geschwindigkeit gepaart mit Unerfahrenheit auf den meist hoch motorisierten Maschinen. Als Hauptursache für den Anstieg der Unfälle vermutet die Polizei die Witterung. Herbert Etzig sagt: „2018 gab es eine außergewöhnlich lange Motorradsaison von April bis Anfang November.“ Die Hauptunfallzeit liegt laut Polizei am Samstag und Sonntag zwischen 12 und 18 Uhr. Speziell für diese Zielgruppe soll der in der Vergangenheit beliebte Fortbildungstag des Polizeipräsidiums Trier „Motorradfahren in der Eifel, aber sicher“ in Wiesbaum fortgesetzt werden.

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