Städtebau Stadtkyll schafft Platz

Stadtkyll · In der Ortsmitte wird von Montag an ein prägender Bau abgerissen. Er verschwindet für einen Kreisverkehr, denn aus Sicht der Ortsgemeinde ist eine Entschärfung des Verkehrs an dieser Stelle schon lange dringend nötig.

 Prägender Bau, bald verschwunden: Das Gasthaus Hoffmann in Stadtkyll wird für den Kreisverkehr in der Dorfmitte abgerissen.

Prägender Bau, bald verschwunden: Das Gasthaus Hoffmann in Stadtkyll wird für den Kreisverkehr in der Dorfmitte abgerissen.

Foto: Fritz-Peter Linden

  Vor einem Jahr kündigte die Ortsgemeinde an, dass das einst beliebte Gasthaus Hoffmann an der zentralen Kreuzung in der Dorfmitte abgerissen wird, um Platz zu schaffen für den Bau eines großen Kreisverkehrs (der TV berichtete). Sechs Straßen kommen in dem Bereich zusammen, fünf von ihnen werden dann in den Kreisel einmünden.

Zwar dauert es noch voraussichtlich ein Jahr, bis mit den Straßenbauarbeiten begonnen wird, doch die Stunden des Hauses Hoffmann sind endgültig gezählt. Am Montag, 25. Februar, wird das Anwesen abgerissen. „Natürlich ist es immer schade, wenn so ein prägendes Haus verschwindet, man muss aber realistisch sein“, sagt Stadtkylls Ortsbürgermeister Harald Schmitz. „Sowohl die Herrichtung nach neusten Richtlinien als auch der Unterhalt wären finanziell kaum zu stemmen gewesen.“ Er sei froh, dass sich nun alles so ergeben habe.

 Prägender Bau, bald verschwunden: Das ehemalige Gasthaus Hoffmann in Stadtkyll wird für den Kreisverkehr in der Dorfmitte abgerissen.

Prägender Bau, bald verschwunden: Das ehemalige Gasthaus Hoffmann in Stadtkyll wird für den Kreisverkehr in der Dorfmitte abgerissen.

Foto: Fritz-Peter Linden

„Die letzte Bewohnerin, Gerharda Seufert, hatte das Anwesen der Volksbank-Stiftung vermacht. Die wiederum verkaufte es an den Landesbetrieb Mobilität – nach langen und schweren Verhandlungen übrigens“, sagt Schmitz. Die Ortsgemeinde konnte schließlich benachbarte Grundstücke erwerben. „Ohne das Haus und die Grundstücke wäre der Plan, an dieser Stelle einen großen Kreisverkehr zu bauen, nicht realisierbar gewesen“, sagt der Ortsbürgermeister.

Dabei sei die Entschärfung des Verkehrs an dieser Stelle schon lange dringend nötig. „Von eigentlich allen Seiten aus ist die Sicht beim Abbiegen schlimm“, sagt er. Es grenze an ein Wunder, dass dort noch nichts wirklich Schlimmes passiert sei. „Es war bisher wohl einfach schieres Glück, dass dort niemand schwer verletzt wurde. Fast wöchentlich gibt es dort Blechschäden“, sagt Schmitz.

Die Einschätzung, dass gerade an dieser Stelle das Verkehrsaufkommen extrem hoch ist, bestätigen Zählungen des Landesbetriebs Mobilität (LBM) Gerolstein. Laut Helmut Bell vom LBM seien dort etwa 14 000 Verkehrsbewegungen zu verzeichnen. Nicht verwunderlich, kommen dort doch sechs Straßen zusammen. Außer der nicht sehr stark befahrenen Schulstraße sollen alle an den neuen Kreisverkehr angeschlossen werden.

„Ohne das Haus und das von der Gemeinde gekaufte Gelände hätten wir nicht alle Straßen anbinden können“; sagt Schmitz. „Die Wirftstraße nicht anzubinden, hätte keinen Sinn gemacht, und ohne den Abriss wäre das nicht möglich. Über sie fährt der gesamte Verkehr zum Landal Ferienpark.“ Vorteil der jetzigen Planungen: Es gibt nicht nur genug Platz für alle gewünschten Anschlüsse, auch neuer Parkraum kann dadurch erschlossen werden. Schmitz freut sich, dass es nun endlich los geht.

Am Montag soll bereits mit dem Abriss begonnen werden. „Die Vorbereitungen sind dann schon gelaufen“, sagt Schmitz. Insgesamt plant man bis Samstag, 2. März, mit der Niederlegung des Hauses fertig zu sein. Der LBM bittet um Verständnis, dass zeitweise der Verkehr mit einer Baustellenampel geregelt werden muss. Ist die Ampel eingeschaltet, darf der Verkehr aus der Schulstraße dann nicht in die Prümer Straße sowie der Verkehr aus der Kirchstraße nicht in die Schwammertstraße einbiegen Die Einbahnstraßenregelung in der Kirchstraße wird in diesen Zeiten aufgehoben.

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