Radfahren erst im Sommer Wegen drohendem Felssturz: Kylltalradweg noch länger gesperrt

Kyllburg · Der Grund: Der Hang muss stärker gesichert werden, als bisher vermutet worden war.

 Ein dicker Felsbrocken hat sich gelöst und die Sicherungseinrichtung beschädigt. Jetzt muss der Hang aufwendig gesichert werden, bevor die Sperrung des Kylltalradwegs wieder aufgehoben werden kann.

Ein dicker Felsbrocken hat sich gelöst und die Sicherungseinrichtung beschädigt. Jetzt muss der Hang aufwendig gesichert werden, bevor die Sperrung des Kylltalradwegs wieder aufgehoben werden kann.

Foto: Rudolf Höser

Weil größere Felsbrocken abzustürzen drohen, ist der Kylltalradweg zwischen Kyllburg und St. Thomas seit Ende Februar gesperrt. Jetzt stellte sich heraus, dass der Aufwand größer ist als zunächst vermutet. Der Radweg bleibt bis voraussichtlich in den Sommer gesperrt. Für die Bahnstrecke wurde im Gefahrenbereich eine Langsamfahrstelle eingerichtet.

Nach den ersten Einschätzungen der Fachleute sollte die Maßnahme schnell erledigt sein. Doch zu Beginn der Arbeiten stellte sich heraus, dass der Hang wesentlich instabiler ist, als vermutet.

„Im Auftrag von DB AG wurde die Böschung von einer Fachfirma geräumt. Dies mit dem ursprünglichen Ziel, danach den notwendigen Umfang der Maßnahmen genauer festzulegen und die Einschränkungen für die Radwegnutzung und die Bahnstrecke aufzuheben“, fasst Josef Hilden, zuständiger Ingenieur bei der Verbandsgemeindeverwaltung Bitburger Land, die Situation zusammen.

Bei den Arbeiten haben sich dann, trotz sehr vorsichtiger Vorgehensweise, unkontrolliert größere Felsblöcke gelöst. „Diese haben die vorhandene Sicherungseinrichtung mit den Stahlträgern verbogen und extrem beschädigt“, ergänzt Hilden. Bei einem erneuten Ortstermin mit einem Geologen stellte dieser ein extrem hohes Risiko für den Absturz von weiteren Felsblöcken fest. „Das ist der Grund dafür, dass wir die Sperrung kurzfristig nicht aufheben können“, erklärt Josef Hilden.

Inzwischen wurde ein Leistungsverzeichnis der erforderlichen Arbeiten erstellt. Noch vor Ostern soll bei einem weiteren Ortstermin mit der DB AG, dem Landesbetrieb Mobilität und der VG-Verwaltung das weitere Verfahren abgestimmt werden. Wie lange die Arbeiten dauern, ist momentan noch nicht genau zu bestimmen. Es muss jedoch von mehreren Monaten ausgegangen werden.

Eine Begleiterscheinung der Radweg-Sperrung zeigt sich auf der Umleitungsstrecke. Die führt von St. Thomas über die L 24 nach Kyllburg. Diese kurvenreiche und teils unübersichtliche Strecke ist viel befahren und wird, insbesondere an den Wochenenden, von zahlreichen Motorradfahrern genutzt. „Wer dann als Radfahrer von einer Horde Motorräder überholt wird und im Gegenverkehr auf Autos trifft, der muss schon sehr gut aufpassen. Als Radfahrer ist man natürlich der schwächste Verkehrsteilnehmer“, stellt Gerd S. aus Gerolstein fest. Er befährt die Strecke mehrmals in der Woche.

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