Wahl Unternehmerin will die Stadt managen

Gerolstein · Strukturentwicklung, Wirtschaftsförderung und Umweltschutz sind die Themen, die Gerlinde Blaumeiser (69) anpacken will. Sie tritt als unabhängige Bewerberin und als die einzige Frau an, um Stadtbürgermeisterin von Gerolstein zu werden.

 Gerlinde Blaumeiser stellt sich in Gerolstein zur Wahl um das Stadtbürgermeisteramt. Die unabhängige Kandidatin ist Unternehmerin und betreibt mehrere Geschäfte in der Innenstadt.

Gerlinde Blaumeiser stellt sich in Gerolstein zur Wahl um das Stadtbürgermeisteramt. Die unabhängige Kandidatin ist Unternehmerin und betreibt mehrere Geschäfte in der Innenstadt.

Foto: Vladi Nowakowski

Vorgeprescht sind die Männer: Der amtierende Stadtbürgermeister Friedhelm Bongartz (CDU) stellt sich abermals zur Wahl, ablösen wollen ihn Bernd May (parteilos) und Uwe Schneider (SPD). Und nun, nachdem mehr als genug Unterstützerstimmen zusammengekommen sind, tritt auch die vierte Kandidatin an die Öffentlichkeit: Gerlinde Blaumeiser

Sie geht als unabhängige Kandidatin in den Wahlkampf, obwohl sie Mitglied der Unabhängigen Wählergemeinschaft Kylltal (UWG) ist. „Es war mir sehr wichtig, parteiübergreifend Stimmen zu sammeln“, sagt die 69-Jährige. Mehr als 100 Unterstützerstimmen seien zusammengekommen „und zwar quer durch alle Parteien. Genau diese Meinungsvielfalt, die in Gerolstein herrscht, will ich vertreten“.

Gerlinde Blaumeiser, Mutter zweier Kinder und 1950 in Gerolstein geboren, ist Diplom-Volkswirtin und selbständige Kauffrau. In der Gerolsteiner Innenstadt betreibt sie mehrere Geschäfte, sie ist zudem Dritte Beigeordnete der Stadt, Stadtratsmitglied und zweite Vorsitzende des Gewerbevereins Geroteam.

Ihre jahrzehntelange Erfahrung als Unternehmerin legt sie als Kandidatin in die Waagschale: „Gerolstein braucht als Verwaltungssitz der neuen, großen Verbandsgemeinde eine funktionierende Wirtschaft“, sagt Blaumeiser. „Wirtschaftsförderung und Strukturentwicklung liegen mir sehr am Herzen.“

Doch es gehe um weit mehr als eine gesunde Wirtschaftslage, erklärt die Kandidatin, die sich im Falle einer Wahl eine stets offene Kommunikation und gutes Klima innerhalb der Bürgerschaft und des Stadtrates wünscht. Auf Gerlinde Blaumeisers Agenda stehen unter anderem die Sicherstellung der ärztlichen Versorgung, eine Verbesserung des touristischen Angebots, Unterstützung der Vereinsarbeit und die Förderung der Kinderbetreuung in Gerolstein.

Und vieles dreht sich um eine bessere Präsentation der Stadt. „Ich lebe mit und an einem der schönsten Flüsse Europas, die Sauberkeit des Wassers und die Erhaltung der Qualität der vorhandenen Brunnen sind ein äußerst wichtiges Thema. Zumal die einzigartige Landschaft mit einer  intakten Natur sowie der gute Name des Gerolsteiner Brunnens den für die Stadt so wichtigen Tourismus erst ermöglichten“, sagt Blaumeiser. „Ich setze mich für eine Erweiterung des Kyllparks von Lissingen bis zum Sprudelgelände ein – es wäre ein Alleinstellungsmerkmal in der gesamten Region.“

Die Diskussion um die Gestaltung des ehemaligen Betriebsgeländes des Gerolsteiner Brunnens müsse „neu und auf Augenhöhe beginnen“, meint die Kandidatin. „Das Unternehmen muss entscheiden, was auf dem Gelände passieren darf.“ Die bisherigen Vorschläge des zwischengeschalteten Planungsbüros hätten auf die unbedingt schützenswerten Brunnen auf dem Betriebsgelände wenig bis gar nicht Rücksicht genommen. „Ein Einkaufszentrum auf dem Areal zu errichten, ist die schlechteste Lösung, auch weil wir in der Innenstadt und an der Sarresdorfer Straße zwei gewachsene und funktionierende Geschäftszentren haben“. Gerlinde Blaumeiser weiß aus eigener Erfahrung, dass viele der Besucher der Brunnenstadt enttäuscht darüber sind, dass das Unternehmen, das Deutschlands beliebtestes Mineralwasser herstellt, seinen Sitz außerhalb der Stadt hat.

 Logo Kommunalwahl 2019

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Foto: TV/Lambrecht, Jana

„Der Gerolsteiner Brunnen sollte sich auch in der Innenstadt präsentieren, das  würde für eine weitere Belebung sorgen.“ Sie sei eine Ur-Gerolsteinerin, die für ihre Stadt brenne, sagt Gerlinde Blaumeiser. „Um weiter bestehen zu können, müssen wir für eine intakte Innenstadt kämpfen – aber auch für eine intakte Umwelt.“ Die Schüler-Demos „Fridays for Future“ seien positiv zu bewerten: „Da kämpfen junge Menschen für die Umwelt, für ihre Zukunft. Das bewundere ich.“

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