Kolumne Über de Dörfer. Heute: Fleringen Ein Dorf für alle Generationen

FLERINGEN (fpl) Im Prinzip, sagt Lothar Lamberty, Ortsbürgermeister von Fleringen (Verbandsgemeinde Prüm), müsste man im kleinen Ortsteil Baselt ein Neubaugebiet ausweisen: „Da wohnen zwar nur wenige, aber drei von denen sind über 90.“ Er lacht.

Die Fleringer sind froh mit ihren Senioren, für die sie jede Woche einen Treff organisieren, eine Tanzgruppe unterhalten sie auch. Aber das mit dem Neubaugebiet stimmt, wenn auch woanders: Etwa 15 neue Baustellen wird es demnächst geben.

375 Einwohner hat das Dorf – und wächst: „Wir haben viele junge Pärchen, die Kinder bekommen und bauen. Und viele, die zurückkommen oder im Dorf bleiben wollen.“

Wie gut, dass man einen Ganztagskindergarten hat. Die künftigen Hausbesitzer könnten übrigens, wenn sie wollten, ihre Domizile ohne eigene Heizung bauen: Denn Landwirt Hermann Backes und dessen Sohn Florian unterhalten ein Nahwärmenetz. Das bieten sie auch fürs Neubaugebiet. Und der Ferienhof Feinen sorge, neben dem Hotel Schoos, dafür, dass viele Besucher ins Dorf kommen.

Erfreulich, wie auch das Engagement der Vereine: Der Kirchenchor zum Beispiel, den man nicht nur in Fleringen kennt. Die Mitglieder von „Fleriland“, die jedes Jahr das große Felsenfest organisieren (am ersten Augustwochenende). Eine für die Größe des Orts stattliche Feuerwehr mit 30 Aktiven. Das sei zwar noch „eine reine Männerwehr“. Aber im Zuge des Zukunfts-Checks Dorf hätten sich jetzt auch „ein paar Mädels“ dafür gemeldet. Da werde man in der Männerriege also „umdenken müssen“, sagt Lamberty und lacht wieder.

Wünsche? Ja: Die Kreisstraße 170 zum erwähnten Ortsteil Baselt, die sollte bald mal erneuert werden. Auch schnelleres Internet fehlt dort noch. „Aber da stehen die Bagger schon“, sagt der Gemeindechef. Die Firma Meikowe soll ebenfalls bald versorgt sein. „Und dann sind wir noch mit den Veränderungen in der Kirche beschäftigt.“ Denn wenn die Bistumsreform greife, dann stehe man vor der Frage, wie alles weitergehen soll. Daran arbeiten sie gerade – und an den Vorbereitungen für die Wahl im Mai. Lamberty, 54, wird für eine dritte Amtszeit antreten. Und im Rat scheiden drei Mitglieder aus. Aber auch da fehlt es nicht an Nachwuchs: Acht Bewerber stehen bereit.

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