Kurzportrait von Wolsfeld Dorf auf der Sonnenseite

Nein, wenn es heißt, „Wolsfeld brennt“, dann steckt da kein Brand und auch kein leidiger Feuerwehrstreit wie in Bitburg dahinter, sondern dann geht es um Hochprozentiges: Am dritten Sonntag im Oktober ist es wieder so weit, dann sind die drei Brennereien im Ort geöffnet.

Es gibt Schaubrennen, Verkostung, Essen und es kommen zwischen 1000 und 1500 Besucher. „Das ist eine tolle Sache“, sagt Ortsbürgermeister Heinz Junk. Der Ortschef der mittlerweile über 1000 Einwohner zählenden Gemeinde in der Verbandsgemeinde Bitburger Land hat aber noch mehr Positives zu berichten.

Am ersten Juliwochenende heißt es wieder „Wein und Musik im Hof“ – von wegen der Eifeler trinkt nur Bier. Die Veranstaltung auf der Hofanlage der Familie Lack wird vom Sportverein organisiert, und am 9. und 10. Juni ist das Wolsfelder Bergrennen, bei dem auch jeder Verein eingebunden ist.

Aber auch der Alltag ist in Wolsfeld gut auszuhalten. „Die Ortsumgehung hat die Wohnqualität stark erhöht, und nun haben wir auch eine schöne rückgebaute Ortsdurchfahrt“, sagt Junk. Zwar sei der Weg auch schwierig gewesen, aber man habe das gemeinsam gut gemeistert.

Dass es sich Wolsfeld mit seinen Wohnplätzen „Im Herzbach“, „Wolsfelderberg“ und „In der Burg“ gut leben lässt, dafür sprechen auch die Nachfragen nach Bauplätzen. Seit 2006 seien drei Neubaugebiete mit 90 Bauplätzen entstanden – zwei von privaten Investoren und eins von der Gemeinde. Deshalb ist auch die Einwohnerzahl in den letzten fünf Jahren um 100 gewachsen, wie der 66-jährige Ortschef berichtet. Und er ergänzt: „Wir haben auch im Ortskern Wohnraum geschaffen, Innen- vor Außenentwicklung.“

Das schmucke Ortsbild verdanke man auch privaten Investoren. „Das alte Schloss und weitere ältere Gebäude wurden von Privatleuten vorbildlich saniert“, sagt der Ortsbürgermeister. Das sei natürlich ein echter Glücksfall. Und bei der Innenentwicklung konnten die Bereiche Altes Sägewerk und Alter Bahnhof an den Ort angegliedert werden. Die Nachfrage nach Grundstücken halte jedenfalls an.

Und ganz wichtig: „Wolsfeld ist schuldenfrei, wir haben keine Kredite laufen“, sagt Junk. Demnächst müssen noch Kanal- und Abwasserleitungen in der Schulstraße erneuert werden. Weil aber auch die Grundschule Wolsfeld saniert wird, wurde das Vorhaben „Schulstraße“ noch zurückgestellt.

Aktuell laufen hingegen die Arbeiten an einer Ortschronik. „Dafür haben wir 10 000 Euro in den Haushalt eingestellt“, sagt er. Noch ein Zukunftsprojekt ist der Themenweg „Baukultur Eifel“, der noch mitten in der Planung steckt. Junk schätzt, dass das im nächsten Jahr Wirklichkeit wird.

Dann ist der 66-Jährige aber nicht mehr Ortsbürgermeister. Nach 35 Jahren im Rat, auch als Beigeordneter, und 25 Jahren als Ortsbürgermeister tritt Junk bei der kommenden Kommunalwahl im Mai nicht mehr an. Er findet: „Es muss neuer Schwung rein.“  Zwei männliche Kandidaten gibt es für das Amt des Ortsbürgermeisters. Junk wünscht sich, dass sich auch mehr Frauen in den Gemeinderat wählen lassen und kommunalpolitisch tätig werden. Also ihr Wolsfelderinnen – los gehts!

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