Ehrenamt Kaffee, Kunsthandwerk und Kinderrechte

Traben-Trarbach · Der Weltladen in Traben-Trarbach hat in den 28 Jahren seines Bestehens schon viele Höhen und Tiefen erlebt. Zurzeit kümmern sich 14 ehrenamtliche Helfer um das Geschäft mit den fair gehandelten Produkten.

 Sie setzen sich für den Weltladen in Traben-Trarbach ein: Waltraut Caspari (von links), Ruth Madré-Dedenbach, Rabia Pohl, Jörg Schütz, Brigitte Hannesen und Bernhard Rörich.

Sie setzen sich für den Weltladen in Traben-Trarbach ein: Waltraut Caspari (von links), Ruth Madré-Dedenbach, Rabia Pohl, Jörg Schütz, Brigitte Hannesen und Bernhard Rörich.

Foto: TV/Winfried Simon

Ein Geschäft ehrenamtlich zu betreiben, das sechs Tage die Woche geöffnet hat, ist nicht ganz einfach. Seit 28 Jahren gibt es bereits den Weltladen in Traben-Trarbach, in dem Produkte aus „Fairem Handel“ verkauft werden. Die Organisatoren machen deutlich: Der Weltladen wird auch weiterhin bestehen bleiben. Darüber waren  sich die Helfer und der Vorstand des   Christlichen Vereins Junger Menschen (CVJM) einig, als man sich Anfang dieses  Jahres im Heinrich-Held-Heim traf. Dabei hat der Weltladen schon einige Höhen und Tiefen erlebt. Mehrmals musste er innerhalb der Stadt umziehen, weil die Häuser, in denen der CVJM als Betreiber Räume angemietet hatte, verkauft wurden.

Dabei hat alles sehr klein und  bescheiden angefangen. 1990 begannen Lothar und Waltraud Rörich in einem Raum ihres Privathauses, die fairen Produkte zu verkaufen. Sieben Jahre später konnte ein Raum im ehemaligen Pfarrhaus der evangelischen Kirche bezogen werden, und im Mai 2002 öffnete der Weltladen in einem Haus in der Trabener Bahnstraße seine Pforten. Später ging’s in ein Haus in der Poststraße, und seit drei Jahren lautet die Adresse Bismarck­straße 5.

Zurzeit kümmern sich zwölf Frauen und zwei Männer um die Organisation des Ladens. Dazu gehört der Wareneinkauf, das Bestücken der Regale, das Verkaufen von Waren, das Zubereiten heißer Getränke  in der Café-Ecke, das Abrechnen und das Führen der Bücher.

Im Jahr 2009 stand der Weltladen  am Scheideweg. Dem Laden in der Bahnstraße in Traben drohte die Schließung, weil sich der damals 78 Jahre alte Lothar Rörich aus dem Geschäft zurückzog. Doch schon bald trafen sich rund 30 Weltladen-Freunde zu einer Krisensitzung. Und im September 2009 hatte sich ein zehnköpfiges Team gebildet, das die Leitung des Ladens übernahm.

Das Besondere an dem Geschäft,  in dem fair gehandelte Produkte wie Kaffee, Schokolade, Tee, Reis, Gewürze, Mehl, Nudeln sowie Kunsthandwerk aus Ländern der Dritten Welt verkauft werden: Es ist zudem ein sozialer Treffpunkt, ein Ort, wo Menschen regelmäßig zusammenkommen, um bei einer Tasse Kaffee, Tee  oder Cappuccino sich auszutauschen.

Rund 900 Weltläden gibt es derzet in Deutschland. Die Umsätze gehen allerdings, wie auch in Traben-Trarbach  seit einigen Jahren leicht zurück, berichtet CVJM-Vorsitzender Jörg Schütz. Ein Grund: Große Super- und Verbrauchermärkte  bieten inzwiscnen ebenfalls faire Produke  an. Schütz: „Das ist grundsätzlich gut, allerdings stecken die Weltläden die Gewinne wieder in soziale Projekt in der Dritten Welt, während die „Großen“ diese einbehalten.

Der Weltladen Traben-Trarbach hat beispielsweise im Dezember 2016 ganze 5000 Euro für das Projekt „Straßen der Welt“ gespendet.  Die Organisation setzt sich weltweit für Kinderrechte ein.

Im Mai 2017 spendete der Weltladen 1000 Euro für die Erdbebenopfer in Nepal, im Juli dann 635 Euro für ein Hilfsprojekt in Somalia. Zudem gehen jeden Monat 55 Euro an ein Straßenkinderprojekt in St. Domingo, und der CVJM gibt monatlich 40 Euro der Kindernothilfe.

 Ruth Madré-Dedenbach zeigt aus Stoff hergestellte Spielsachen. Sie wurden von Frauen in Thailand hergestellt.

Ruth Madré-Dedenbach zeigt aus Stoff hergestellte Spielsachen. Sie wurden von Frauen in Thailand hergestellt.

Foto: TV/Winfried Simon

Eine Besonderheit  im Kunsthandwerksortiment des Traben-Trarbacher Weltladens sind die aus Stoff hergestellten Spielsachen aus Thailand. Im Fatima-Self-Help Center Bangkok erhalten Mädchen und junge Frauen die Möglichkeit, eine Ausbildung zur Näherin, Schneiderin oder Weberin zu absolvieren. Diese Frauen sind nicht mehr gezwungen, sich zu prostituieren oder sich in großen Fabriken ausbeuten zu lassen, um ihre Familien zu ernähren.

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