Weihnachtsmarkt Kürzester Budenzauber, längste Regentschaft

Trier · Der 38. Trierer Weihnachtsmarkt dauert nur 26 Tage. Dafür darf Glühweinkönigin Sarah Schmitt ein drittes Amtsjahr dranhängen.

 Bereits im dritten Jahr ein Team: Glühweinkönigin Sarah Schmitt (links) und Angela Bruch, Veranstalterin des Trierer Weihnachtsmarkts. TV-Fotos (2): Roland Morgen

Bereits im dritten Jahr ein Team: Glühweinkönigin Sarah Schmitt (links) und Angela Bruch, Veranstalterin des Trierer Weihnachtsmarkts. TV-Fotos (2): Roland Morgen

Foto: roland morgen (rm.) ("TV-Upload morgen"

Trier Weihnachtsmarkt in Trier - alle Jahre wieder, und alle Jahre wie immer? Diesmal nicht. Die 38. Auflage unterscheidet sich nicht nur wegen der hohen Sicherheitsvorkehrungen von früheren Veranstaltungen. Sie ist auch außergewöhnlich kurz. Das ist Resultat der kalendarischen Konstellation. Diesmal liegt der Starttag (traditionsgemäß der Montag nach Totensonntag) sehr spät. Und da ebenso traditionell der Budenzauber am Abend des 22. Dezember endet, dauert der am 27. November beginnende Weihnachtsmarkt gerade einmal 26 Tage - sechs Tage weniger als im vergangenen Jahr. Genau genommen sogar sechs Tage und vier Stunden. Denn von der Donnerstagöffnung bis 21.30 Uhr hat sich Veranstalterin Angela Bruch verabschiedet. Lediglich an Freitagen und Samstagen ist der Weihnachtsmarkt bis 21.30 Uhr geöffnet, an allen anderen Tagen ist um 20.30 Uhr Feierabend.
Auch von der Optik her präsentieren sich die Holzhäuschendörfer auf dem Hauptmarkt und dem Domfreihof zugunsten verbreiterter Durchgänge verändert. Drei Buden sind der aktualisierten Fluchtwegeplanung zum Opfer gefallen, statt 95 gibt es künftig nur noch 92. Angela Bruch musste aber nur eine Absage an Marktbeschicker erteilen. Die Trierer Keramikmeisterin Elke Gerber-Eckert (63) verzichtet freiwillig und beteiligt sich im Dezember an mehreren Ausstellungen. Ein Glasbläser aus Frankreich muss wegen Erkrankung passen.
Schließlich musste auch noch die Weihnachtspyramide von der Ecke Domfreihof/Sternstraße auf den Hauptmarkt umziehen. Angela Bruch lässt zwischen den Zeilen erkennen, dass sie eine ziemlich stressige Veranstaltungsvorbereitung hinter sich hat: "Ja, es gab Abstimmungsgespräche en masse."
In einem Fall aber war große Abstimmung gar nicht erst nötig: Sarah Schmitt wird ein weiteres Jahr als Deutsche Glühweinkönigin fungieren. Statt wie sonst üblich zwei bleibt sie also drei Jahre im Ehrenamt, um den Winzerglühwein aus deutschen Landen, aber auch den Trierer Weihnachtsmarkt zu repräsentieren.
Angela Bruch und der fürs Programm zuständige Thomas Vatheuer (56) betonen, dass es sich dabei nicht um eine Notlösung handele, um sich noch mehr Organisationsarbeit zu sparen: "Wir hätten ohnehin keine Bessere finden können." Die beim Weihnachtsmarkt 2015 gekrönte Sarah Schmitt sei so etwas wie eine "Idealbesetzung".
Tatsächlich erfüllt die 22-Jährige aus Konz-Filzen nicht nur die wichtigen Kriterien wie Fachkenntnis, Schlagfertigkeit und Publikumslieblings-Potenzial. Sie ist auch - im Gegensatz zu den meisten ihrer Vorgängerinnen - vom Fach und hat in diesem Jahr gemeinsam mit Bruder Dennis (25) und ihrer Zwillingsschwester Nicole einen regionalen Nachwuchswinzer-Wettbewerb gewonnen.
Hinzu kommt, dass sie den Königin-Job derzeit noch gut mit ihrem Lebensmitteltechnik-Studium (fünftes Semester) in Einklang bringen könne und er ihr "riesigen Spaß" bereite, betont Sarah Schmitt.
2018 werde laut Bruch/Vatheuer "definitiv" eine neue Deutsche Glühweinkönigin gekürt. Wie gehabt von den Trierer Weihnachtsmarkt-Machern, die sich diesen Titel haben schützen lassen.
Keine Veränderungen gibt es beim Winzerglühwein. Den Rohstoff liefern auch in diesem Jahr die Weingüter Peter Loewen Erben (Leiwen; roter Dornfelder) und Horst Adams (Mehring; weißer Müller-Thurgau). Der Glühviez, der bei seiner Premiere 2016 "bombig einschlug" (Angela Bruch) kommt erneut vom Bohrshof in Welschbillig.
Die Heißgetränke-Preise bleiben stabil. Eine Füllung des 0,2-Liter-Glasbechers kostet ebenso viel wie das Pfand: 2,50 Euro. 2018 werde man aber "wohl nicht an einer Erhöhung vorbeikommen", glaubt Angela Bruch. "Wir liegen seit Jahren am unteren Ende dessen, was auf großen deutschen Weihnachtsmärkten verlangt wird." Drei Euro oder mehr für 0,2 Liter Glühwein, der nicht mal vom Winzer komme, seien keine Seltenheit.Extra: BUDENZAUBER MIT VIEL MUSIK

 Weihnachtsmarkt – aber sicher! An diese wie hier in der Grabenstraße aufgestellten Betonelemente, die terroristische Anschläge mit schweren Fahrzeugen verhindern sollen, müssen sich die Trierer jedoch erst noch gewöhnen.

Weihnachtsmarkt – aber sicher! An diese wie hier in der Grabenstraße aufgestellten Betonelemente, die terroristische Anschläge mit schweren Fahrzeugen verhindern sollen, müssen sich die Trierer jedoch erst noch gewöhnen.

Foto: roland morgen (rm.) ("TV-Upload morgen"


Der 38. Trierer Weihnachtsmarkt auf Hauptmarkt und Domfreihof dauert vom 27. November bis 22. Dezember. Zur festlichen Eröffnung am Dienstag, 28. November, 17 Uhr, singen Theatersolisten und Kinderchöre auf der Domfreihof-Bühne. Insgesamt stehen 28 Live-Auftritte unter anderem von Liedermachern und der Leiendecker-Bloas (1. Dezember, 18 Uhr) sowie Angebote und Aktionen für Kinder auf dem Programm. Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag 10.30 bis 20.30 Uhr, Freitag/Samstag 10.30 bis 21.30 Uhr, Sonntag 11 bis 20.30 Uhr. Infos: <%LINK auto="true" href="http://www.weihnachtsmarkt-trier.de" text="www.weihnachtsmarkt-trier.de" class="more"%>

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