Naturschutz Heimat schätzen, Natur schützen

Prüm · Der Naturpark Nordeifel hat besonders die jungen Eifeler ins Visier genommen und seine Jugendarbeit gestärkt.

 Nicht zu kräftig ziehen: Ulrich Klinkhammer zeigt Anne Stollenwerk und Alyosius Söhngen, wie ein Insektenstaubsauer funktioniert. Das einfache Gerät wird im Bereich der Umweltbildung eingesetzt.

Nicht zu kräftig ziehen: Ulrich Klinkhammer zeigt Anne Stollenwerk und Alyosius Söhngen, wie ein Insektenstaubsauer funktioniert. Das einfache Gerät wird im Bereich der Umweltbildung eingesetzt.

Foto: Frank Auffenberg

Schon in der Schule – oder noch besser bereits im Kindergarten – sollen junge Eifeler ihre Heimat und besonders die einmalige Natur der Region schätzen und schützen lernen. „Dafür haben wir auch im vergangenen Jahr unsere Bemühungen im Bereich der Umweltbildung nochmal deutlich intensiviert“, sagt Anne Stollenwerk, Geschäftsführerin des Naturparks Nordeifel in der Geschäftsstelle Prüm. Bei einem Bilanzgespräch hat sie mit dem stellvertretenden Vorsitzenden Aloysius Söhngen einen Blick auf die zurückliegende Vereinsarbeit geworfen – besonders in Sachen Umweltbildung ist man zufrieden über das Vorankommen.

Allein 2017 hat der Naturpark mit seinen Partnern 87 Veranstaltungen für Kinder und Jugendliche angeboten: Waldexkursionen, Aktionen zum Schutz der Honigbienen, Nistkastenbau oder auch eine Fledermausnacht. „Und das ist nur eine kleine Auswahl. Es kann natürlich immer noch mehr sein, aber wir sind mittlerweile recht gut aufgestellt“, sagt Anne Stollenwerk.

Nicht allein dass sich das Bienenprojekt an der Bertrada-Grundschule gut entwickelt habe, auch die Arbeit mit den noch jüngeren Eiferern sei durch die Ernennung der Niederprümer Kindertagesstätte zur Naturpark-Kita (der TV berichtete) intensiver geworden. „Ebenfalls ins vorige Jahr fällt die erste Ferienfreizeit, die wir gemeinsam mit der Zentralbücherei und dem Forst ausrichteten.“ Diese Wanderung durch den Tettenforst sei so ein riesiger Erfolg gewesen, dass man sie gleich in den Osterferien wiederholt habe. „Und wieder war sie komplett ausgebucht“, sagt Anne Stollenwerk.

Wohl auch wegen dieser intensiven Nachwuchsarbeit werde das Engagement des Naturparks Nordeifel in der Region anerkannt und geschätzt, sagt Aloysius Söhngen. „Besonders in den Ortsgemeinden. Der Mehrwert für die Region lässt sich kaum in Zahlen ausdrücken. Es wird ja noch viel mehr gemacht als Umweltbildung. Sie ist nur eine Säule. Hinzu kommen noch viele Projekte in den Bereichen Landschaftsschutz, Öffentlichkeitsarbeit und Tourismus“, sagt er. Allein im Rahmen des Veranstaltungsprogramms „Eifel-Expeditionen“ seien 1000 Veranstaltungen angeboten worden.

„Und nicht nur das: Der Naturpark betreut beispielsweise auch die Infostätte Mensch und Natur, kümmert sich um die Premiumwanderwege im Prümer Land, vertritt die Region in zahlreichen Netzwerken und steht seinen Mitgliedskommunen als Ansprechpartner zur Seite.“ Sie seien es auch, die mit ihren Beiträgen die Basisarbeit finanzierten, sagt Söhngen

„Was aber eben nur der Anfang ist“, sagt Anne Stollenwerk. Etwa 37♦700 Euro haben die Mitgliedsgemeinden im rheinland-pfälzischen Bereich bezahlt (NRW: 96♦200 Euro). Die Vereinskosten lägen aber allein in Rheinland-Pfalz schon bei 144♦000 Euro (Nordrhein-Westfalen: 114♦400 Euro), sagt Anne Stollenwerk. „Unsere Arbeit besteht also auch darin, Fördermittel zu akquirieren – des Landes, aus Stiftungen oder auch aus Spenden.“ In Rheinland-Pfalz habe man so im vergangenen Jahr 105♦900 Euro investieren können (NRW:138♦700).

Geflossen seien die Mittel aber wie immer nicht nur in die Bildungsarbeit, sagt Anne Stollenwerk. „Alles aufzuzählen ginge hier zu weit, aber ich möchte allein an unser fortlaufendes Flurheckenprogramm oder die Bekämpfung der Herkulesstaude erinnern“, sagt sie. Beides seien Projekte, die bereits seit vielen Jahren liefen. „2008 ging es zum Beispiel mit dem Kampf gegen die Herkulesstaude los. Leider sind ihre Samen acht Jahre keimfähig. Deswegen ist die Arbeit noch lange nicht getan.“

Und auch die Flurhecken seien eine Dauerbaustelle. „Sie müssen einfach immer gepflegt werden – das übernehmen wir übrigens aus der Prümer Geschäftsstelle auch für NRW“, sagt sie. Beide Landesumweltministerien förderten das Projekt. In RLP wurden 47 Kilometer für 48♦000 Euro, in NRW 55 Kilometer für 60♦000 Euro instand gesetzt.

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