Umwelt Müll und Schutt zwischen Baumriesen

Trier · Die Waldverschmutzung  hat in und um Trier offenbar drastische Ausmaße erreicht. Die Beseitigung kostet Tausende Euro im Jahr.

 Pamela Kontor aus Lorscheid wohnte bis vor kurzem noch in Trier. Bei ihren Spaziergängen mit Hund Lola durch die Wälder waren Plastiktüten am Wegesrand keine Seltenheit. 

Pamela Kontor aus Lorscheid wohnte bis vor kurzem noch in Trier. Bei ihren Spaziergängen mit Hund Lola durch die Wälder waren Plastiktüten am Wegesrand keine Seltenheit. 

Foto: privat

  Das Thema Waldverschmutzung spielt auch in der Region Trier eine große Rolle. Bis zu 10 000 Euro  fallen im Schnitt jährlich für die Entsorgung von Abfällen in den Wäldern in und um Trier an. Das Trierer Forstamt betont zudem, dass selbst Gewerbe oftmals ganze LKW ihres Bauschutts in den Wäldern abladen. Dabei sei es eigentlich gar nicht so schwer, seinen Müll kostenfrei zu entsorgen. Die meisten Entsorgungen werden vom Abfallverband Region Trier (A.R.T.)  übernommen.

Thomas Grünhäuser, zuständiger Leiter für Waldinformationen, zeigt sich besorgt über die verantwortungslose Haltung der Menschen im Wald. Dabei könnte es doch so einfach sein. „Ich bin immer wieder erstaunt, dass Menschen sich die Mühe machen, ihren Abfall tief in den Wald zu fahren. Bei den meisten Abfällen genügt ein Anruf bei der A.R.T. und der Müll wird sogar kostenfrei vor der Haustür abgeholt“, sagt Grünhäuser. Hier besteht wohl noch etwas Aufklärungsbedarf in der Gesellschaft. Das Problem seien aber nicht die kleinen Dinge wie Kaugummi-Papiere oder Taschentücher.

„Nicht nur  fahren  LKW ihren Bauschutt in den Wald und laden ihn dort ab. Mir ist es sogar schon passiert, dass wir Plastik-Öltanks mit Inhalt im Wald gefunden haben“. Aber auch giftige Asbest-Bedachungen, Kühlschränke oder Fernseher seien keine Seltenheit. „Die Kosten hierfür trägt letztlich der Steuerzahler“, so Grünhäuser weiter. Und dieser Betrag ist nicht gering.

Alleine für den Bereich des Forstamtes aus Trier fielen  jährlich 4000 Euro für Abfälle von Privatpersonen im Wald an. Insgesamt erhöhe sich dieser Betrag durch die gewerblichen Entsorgungen auf bis zu 10 000 Euro.

Während bei kleineren Delikten nur eine Ordnungswidrigkeit mit Bußgeld drohe, sei es bei einem Öltank auch möglich, dass sich die Kriminalpolizei einschalte. Gerade bei Elektrogeräten oder anderen Flüssigkeiten wie Öl handele es sich nicht mehr um eine einfache Müllentsorgung. Hier greife bereits das Strafrecht.

Besonders anfällig seien Waldeinfahrten mit einem direkten Anschluss an Landes- oder Kreisstraßen. Gerade die Tiere im Wald, welche nicht selten Allesfresser seien, litten unter diesen Verschmutzungen. Doch auch der Mensch sei  durch bestimmte Umwelt-Kontaminationen wie giftige Flüssigkeiten gefährdet.

Der Leiter der Waldinformation weiß aber auch von positiven Beispielen zu berichten, wie das Leben zwischen Mensch und Wald funktionieren kann. „Wir sind natürlich froh, dass es auch Personen gibt, die den Müll im Wald in einer Tüte mit nach Hause nehmen“, sagt Grünhäuser.

Eine dieser Personen ist Pamela Kontor, die bis vor kurzem noch in Trier wohnhaft war. „Jetzt auf dem Dorf gibt es das Problem der Waldverschmutzung eher weniger. Besonders bei den Spaziergängen mit meinem Hund im Weißhauswald oder in den Weinbergen ist die Problematik aber schon deutlich geworden“, sagt Pamela Kontor.

Auch andere Waldbesucher sind von den Mengen an Müll, die im Wald abgelagert werden entsetzt. Thomas Pütsch aus Trier-West verbringt mit seinem Hund nicht selten mehrere Stunden im Wald. „Besonders auf dem Markusberg liegen immer wieder ganze Müllsäcke in den Böschungen. Auch Autoreifen oder Elektrogeräte habe ich schon gefunden“, so Thomas Pütsch.

Durch das dichte Grün fielen  viele Abfälle beim  ersten Hinsehen gar nicht auf. Ganz extrem sei es daher, wenn im Winter das Laub weg sei. Dann werde das gesamte Ausmaß häufig erst deutlich.

Nicht nur der normale Waldbesucher sorge für Schmutz, sondern auch die Jagdpächter. Wildabfälle in Plastiktüten würden  oftmals am Wegesrand liegen. Spaziergänger mit Hunden hätten  dadurch ihre Mühe, die eigenen Tiere von den Innereien fernzuhalten. Wenn  jeder seinen Teil für einen sauberen Wald beitrage, dann mache es auch im Trierer Wald  wieder Spaß,  die Natur hautnah zu erleben. 

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