Kommunalpolitik Land gibt 65 000 Euro fürs marode Dach

Zerf · Der Zerfer Gemeinderat will die Sanierung der Ruwertalhalle in Angriff nehmen. Jubel hat die Zuschusszusage aus Mainz aber nicht gerade ausgelöst.

 Das Dach der Ruwertalhalle in Zerf muss saniert werden. Im siebten Anlauf hat die Ortsgemeinde dafür nun eine Förderzusage vom Land erhalten.

Das Dach der Ruwertalhalle in Zerf muss saniert werden. Im siebten Anlauf hat die Ortsgemeinde dafür nun eine Förderzusage vom Land erhalten.

Foto: Trierischer Volksfreund/Christa Weber

Eine Spur Sarkasmus konnte sich der Zerfer Ortsbürgermeister Dieter Engelhardt (SPD) nicht verkneifen. „Es geschehen noch Zeichen und Wunder“, so kommentierte er jüngst im Gemeinderat die Mitteilung, dass das Land nach dem inzwischen siebten Antrag nun doch einen Zuschuss für die Dachsanierung an der Ruwertalhalle bewilligt habe. 65 000 Euro erhalte die Ortsgemeinde Zerf aus dem sogenannten Investitionsstock, teilte Engelhardt mit.

Der Gemeinderat votierte einstimmig dafür, den entsprechenden Planungsauftrag an das Architekturbüro zu vergeben und die Ausschreibung der Arbeiten zügig vorzubereiten. Dem Beschluss ging jedoch eine längere Diskussion voraus, in der einige Ratsmitglieder ihren Unmut über die späte Förderzusage des Landes und zu befürchtende Kostensteigerungen äußerten.

Laut Ortschef besteht „ein hoher Zeitdruck“, denn Bedingung für die Landesförderung sei, dass spätestens bis zum 31. Dezember mit der Dachsanierung begonnen werden müsse. Günter Dexheimer (SPD) erklärte, es gebe für ihn keine Alternative zur schnellen Reparatur. „An zwei, wenn nicht sogar drei Stellen muss man Eimer hinstellen, weil es reinregnet“, stellte er fest. Die Frage sei allerdings, ob die Gemeinde mit dem geschätzten Kostenbetrag von 200 000 Euro jetzt noch hinkomme. „Da ist ein dickes Brett zu bohren“, fand auch Engelhardt. Angesichts der guten Konjunktur für die Handwerksbetriebe stünden diese derzeit nicht Schlange für Aufträge. Ratsmitglied und Architekt Michael Winkler sagte, dass mit Preissteigerungen zu rechnen sei. Der Landeszuschuss sei mit 65 000 Euro allerdings fix und niedriger als bei früheren Anläufen in Aussicht gestellt.

Thomas Keyer (Gemeinsam für Zerf, GfZ) wies auf den zusätzlichen Sanierungsbedarf bei der Halle hin. Angesichts dessen sollte der Rat noch einmal überlegen, ob es „Alternativen“ gebe. In jedem Fall brauche man für die nächsten Jahre ein „Gesamtkonzept“ für die Ruwertalhalle, in dem festgelegt sei, „was noch zu tun ist“ und mit welcher Priorität. Diesen Gedanken griff der Ortschef auf. „Die Haushaltslage ist derzeit nicht so schlecht“, erklärte Engelhardt. Im Neubaugebiet seien bis auf vier alle Bauplätze verkauft. Es gebe bereits Überlegungen, ein weiteres Baugebiet auszuweisen. Allerdings habe die Ortsgemeinde neben der Ruwertalhalle „noch viele andere Projekte im Rohr“. Seiner Meinung nach bleibe für eine umfassende Sanierung in nächster Zeit „nicht genug übrig“.

Bruno Thiel (CDU) erklärte, die Halle sei für größere Veranstaltungen schon nicht mehr zu nutzen, „Deshalb müssen wir was machen, jetzt, wo der Zuschuss da ist.“ Dafür stimmten letztlich alle Ratsmitglieder. „Ein richtig gutes Gefühl hat keiner dabei, aber es nützt ja nichts“, lautete das Fazit des Ortsbürgermeisters.

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