Verkehr Erst 2019 rollen Autos über die Hochmoselbrücke

Ürzig/Zeltingen-Rachtig  · Das Mega-Straßenprojekt wird nicht wie geplant in diesem Jahr fertig. Es ist noch viel zu tun.

 Die Fertigstellung des  Hochmoselübergangs verzögert sich bis 2019.

Die Fertigstellung des  Hochmoselübergangs verzögert sich bis 2019.

Foto: TV/Katharina de Mos

Autofahrer, die es kaum erwarten können, das Moseltal in schwindelerregenden 160 Metern Höhe zu überqueren, brauchen Geduld. Denn anders als geplant wird der Hochmoselübergang – dessen Fertigstellung ursprünglich für 2016 geplant war – auch im Jahr 2018 nicht öffnen. Erst Mitte 2019 soll das neue Stück Bundesstraße 50 für den Verkehr freigegeben werden.

„Hierbei spielt unter anderem die Witterung eine Rolle“, teilt der Landesbetrieb Mobilität (LBM) auf Anfrage unserer Zeitung mit. Sei der vergangene Winter doch von tiefen Temperaturen fast bis Ostern und sehr viel Niederschlag geprägt gewesen. Erdbau- oder Asphaltarbeiten mussten so zeitweise ruhen.

Sowohl auf der Eifel- als auch auf der Hunsrückseite des insgesamt 25 Kilometer langen Straßenabschnitts sind die Bauarbeiten noch in vollem Gange. Das meiste soll laut LBM 2018 abgeschlossen sein. Straßenmarkierung, Schutzplanken, Wildschutzzäune und Schilder können jedoch erst 2019 angebracht werden.

Dort, wo derzeit noch die gigantischen Stahlteile des Brückenüberbaus zusammengeschweißt werden, kann mit dem Bau der Straße und ihrer Auffahrt natürlich überhaupt erst begonnen werden, sobald diese sogenannte „Taktfabrik“ entfernt wurde.

Das jedoch wird noch eine Weile dauern. Zunächst muss im Sommer der 1,7 Kilometer lange Stahlüberbau ein 13. und  letztes Mal über das Moseltal hinausgeschoben werden, bis er das Brückenwiderlager auf der Eifelseite erreicht. Die dazu nötigen Stahlteile – die sogenannten Schüsse – sind laut LBM bereits geliefert. Sobald der Brückenschlag perfekt ist, kann der Stahlgigant endgültig auf die zehn riesigen Pfeiler abgesenkt werden.

Fertig ist die Brücke dann allerdings noch nicht: Sie muss noch abgedichtet und asphaltiert werden. Es fehlen Schutzplanken, Schilderbrücken und alles, was eine Straße sonst so braucht. Am Eifelhang sind die Arbeiten offenbar trotz des langen Winters gut vorangeschritten: Die sechs Dübelschächte, die den rutschgefährdeten Hang sichern sollen, sind fertig.

An diesen sechs Meter breiten und 40 Meter tiefen Betonschächten werden aktuell 120 Anker befestigt, die  je 50 Meter tief in den Berg hineinragen, um diesen rückseitig zu sichern. Maßnahmen, die erst beauftragt wurden, nachdem Experten die Standfestigkeit des Untergrunds massiv in Zweifel gezogen hatten.

Die Kosten des Großprojekts wurden zuletzt mit 483 Millionen Euro beziffert. Derzeit sehe man keine Veranlassung, sie neu zu ermitteln. „Die endgültigen Kosten können erst benannt werden, wenn alle Gewerke abgerechnet sind“, sagt eine Sprecherin des Landesbetriebs. Gut möglich also, dass die Zahl erneut korrigiert werden muss. Seit 2004 sind die Ausgaben für den Hochmoselübergang um mehr als 70 Prozent gestiegen.

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