Dialekt Eifeler Platt im Wettbewerb: Mit Tuba und entspanntem Humor zum Sieg

Bitburg · Mehr als 200 Menschen haben im Bitburger Hotel Eifelbräu Spaß gehabt beim Gipfeltreffen der moselfränkischen Büttenredner. Der Sieger des Wettbewerbs musiziert und spricht.

 Walter Feltes bekommt als Dorfmusikant den meisten Beifall .

Walter Feltes bekommt als Dorfmusikant den meisten Beifall .

Foto: TV/Nora John

Der Redner, der am Ende des Abends den meisten Applaus bekommt, spricht kein Bitburger Platt,  sondern stammt aus dem Nachbarkreis aus Landscheid. Mit Ruhe und seiner großen Tuba sorgt Walter Feltes, der heute in Herforst lebt, als Dorfmusikant für viele Lacher. „Wo geht die Straße hin?“ sei sein Onkel von einem Ortsunkundigen gefragt worden. „Die geht nirjens hin, die bleibt do leien“, so die Antwort. Es sind eher die leisen Töne und immer wieder kurze Melodien mit dem großen Musikinstrument, die offenbar überzeugen. Auch außerhalb der Fastnacht garantiert dieser Vortrag bei den Fans des Eifeler Platts beste Unterhaltung.

In der Vorrunde hat  sich Feltes gegen Robert Görgen aus Oberweis, der über all die Missverständnisse berichtet, die durch den Namen seines Hundes entstanden sind. Das Tier hat den Namen „Sex“ und als ehrlicher Bürger möchte Görgen „Steiern für den Sex bezohlen“.  Dritter in der Runde ist Peter Weier aus Belgien als Hausmeister.

In der Endrunde tritt Feltes gegen Rüdiger Schausen aus Daleiden an. Der macht sich unter anderem über die angeblich arbeitsscheuen Luxemburger lustig. Denn ein solcher mit eher schmächtiger Statur habe den Hammerwurf-Wettbewerb gegen einen kräftigen Farmer aus den USA und einem ebenso kräftigen Bergmann aus Russland gewonnen. Der Trick: Wenn man ihm einen Hammer gebe, werfe er ihn so weit es geht, fort. Schausen kommt mit seinem Vortrag auf Platz 2.

Dritter der Endrunde wird Wolfgang Gasper aus Bitburg. Er beschwert sich unter anderem zur Freude des Publikums mit Temperament und lauter Stimme über das Fernsehprogramm und ja, auch über den Volksfreund.

Auch die anderen Teilnehmer, die es nicht in die Endrunde schaffen, sorgen mit ihren Beiträgen für viel Gelächter. Da ist beispielsweise Rosi Nieder aus Herforst mit bunter Perücke, die Kanzlerin werden will. Und dann natürlich Platt als Amtssprache einführen möchte.

Margot Ixfeld aus Oberweis berichtet von neumodischen nicht immer guten Dingen. „Nää, dat wär früher net passert“. Außerdem tritt noch Karli Bosse in der ersten Vorrunde auf, der es wie die beiden Damen trotz einiger Lacher nicht in die Endrunde schafft.

Das gleiche gilt auch für die weiteren Teilnehmer der dritten Vorrunde.

Dabei kommt auch der Vortrag von Irmgard Lorscheider aus Hütterscheid als „total vernetzte Frau“ bestens an. Sie macht Selfies, aber ein Selfie mit der fertigen Bit-Galerie werde sie wohl nicht mehr schaffen. Anneliese Altenhofen aus Preist beklagt sich bitterlich über ihren Ehemann mit „breet Fees und schmaol Schuldern“. Der Ablauf des Wettbewerbs ist zügig. Nach jeweils sechs Minuten erschallt ein Gong, der dem Teilnehmer das Signal zum Aufhören gibt. Die Abstimmung erfolgt gleich nach jeder Runde ebenfalls flott.

Dabei hat sich schon zu Beginn der Veranstaltung herausgestellt, dass das ursprüngliche Vohaben, mit Bierdeckeln abzustimmen in Anbetracht des überfüllten Saals nicht praktikabel ist. Also wird mit Klatschen, Schreien und Trampeln der jeweilige Sieger ermittelt.

Auch neben den Beiträgen der Wettkampfteilnehmer  gibt es noch viele weitere Vorträge, die das Publikum bestens unterhalten. Allen voran der Luxemburger Georges Calteux, der eine lange Reihe von Limericks zum besten gibt, bei denen er Mädchen aus gefühlt allen luxemburger Dörfern beschreibt: „Et woar mol a Meedche von Siren, op dat konnste bommefest schwieren...“. „Oje oje, oje“ antwortet das Publikum im Chor.

Große Begeisterung löst auch der Beitrag von dem 14-jährigen Simon Körsten aus Neroth aus, der Anekdoten aus dem Familienleben auf schönstem Platt erzählt und die besonderen Eigenschaften der Nerother hervorhebt. Bei ihm fordert das Publikum noch eine Zugabe, die der 14-Jährige gerne zum Besten gibt.

Für die Organisatoren von der Kulturgemeinschaft Bitburg, Sylvia Nels, die den Abend moderiert und mit ihren Liedern würzt, und Werner Pies, ist der Abend ein voller Erfolg. Es sind viel mehr Menschen gekommen, als sie erwartet hatten.

Und die haben sich alle bestens amüsiert.

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