Natur Deshalb sollte man derzeit Eichen weichen

Trier/Schweich/Konz/Hermeskeil · An Mosel und Saar machen sich wieder Raupen in Baumkronen breit, und im Hochwald gab es auch schon einen Vorfall. Der Kontakt mit den Eichenprozessionsspinnern kann gravierende Folgen für die Gesundheit haben. 

 Etwa 10 Prozent der Eichen im Stadtgebiet Trier sind vom Eichenprozessionsspinner befallen. Dessen Haare können bei Menschen, die mit ihnen in Berührung kommen, allergische Reaktionen auslösen. Dennis Krambrich, Mitarbeiter eines Forstbetriebs, entfernt an einer Eiche am Mattheiser Weiher ein Nest. Es wird  mit Sprühkleber eingesprüht und dann abgesaugt.  

Etwa 10 Prozent der Eichen im Stadtgebiet Trier sind vom Eichenprozessionsspinner befallen. Dessen Haare können bei Menschen, die mit ihnen in Berührung kommen, allergische Reaktionen auslösen. Dennis Krambrich, Mitarbeiter eines Forstbetriebs, entfernt an einer Eiche am Mattheiser Weiher ein Nest. Es wird  mit Sprühkleber eingesprüht und dann abgesaugt.  

Foto: Friedemann Vetter

Sie sind wieder da. Sie hocken in den Kronen der Eichen und sind in ihrer ausgewachsenen Form eher unscheinbar – die Eichenprozessionsspinner. Die fertigen Schmetterlinge sind dabei gar nicht das Problem. Es sind vielmehr die Raupen. Und, um ganz genau zu sein, deren Brennhaare (siehe Info links).

Bereits im vergangenen Jahr sind in der Stadt Trier zahlreiche Nester entfernt worden, in denen sich die Tiere tagsüber versammeln. Zur aktuellen Situation sagt Ernst Mettlach, Sprecher der Stadtverwaltung: „Im Stadtgebiet sind uns derzeit 280 befallene Eichen bekannt.“ Die Stadt hat eine Firma mit der Beseitigung der Nester beauftragt. Diese hat laut Mettlach bei ihren Arbeiten mit dem Steiger auch auf umliegenden Eichen einige zusätzliche Nester entdeckt.

In Trier gibt es so viele Nester, dass die Fachfirma nach einer Prioritätenliste vorgeht. Befallene Bäume an Schulen, Kindertagesstätten oder Spielplätzen werden vorrangig abgearbeitet.

Wer eine befallene Eiche auf einer öffentlichen Fläche in Trier melden will, kann das je nach Standort unter der Telefonnummer 115 tun. Liegt das Nest im öffentlichen Raum, kümmert sich die Firma im Auftrag der Stadt um die Beseitigung. Auf Privatflächen muss der Eigentümer die Nester durch Experten entfernen lassen.

 Etwa 10 Prozent der Eichen im Stadtgebiet Trier sind vom Eichenprozessionsspinner befallen, dessen Haare bei Menschen die mit ihnen in Berührung kommen, allergische Reaktionen auslösen können. Dennis Krambrich, Mitarbeiter eines Forstbetriebes, entfernt an einer Eiche am Mattheiser Weiher ein Nest. Es wird vorher mit Sprühkleber eingesprüht.  Foto: Friedemann Vetter

Etwa 10 Prozent der Eichen im Stadtgebiet Trier sind vom Eichenprozessionsspinner befallen, dessen Haare bei Menschen die mit ihnen in Berührung kommen, allergische Reaktionen auslösen können. Dennis Krambrich, Mitarbeiter eines Forstbetriebes, entfernt an einer Eiche am Mattheiser Weiher ein Nest. Es wird vorher mit Sprühkleber eingesprüht. Foto: Friedemann Vetter

Foto: Friedemann Vetter

Ähnlich sieht die Lage in den Verbandsgemeinden (VG) im Landkreis Trier-Saarburg aus. Auch dort gibt es nahezu überall Nester der Eichenprozessionsspinner, die auch schon einmal ganze Bäume kahlfressen. 114 Bäume mit Raupenbefall meldet die VG Konz. Betroffen sind Eichen in Konz-Roscheid (Parkplatz am Friedhof Roscheid, auf dem Roscheider Friedhof sowie am Parkplatz des Freilichtmuseums), Bäume im Tälchen (Kita in Niedermenning, Ölmühle Niedermennig und Abenteuerspielplatz in Obermennig), Tawern (Parkplatz vor dem Friedhof) und Wiltingen.

54 Nester sind bereits beseitigt worden, 60 gemeldete Bäume müssen noch behandelt werden. Melden kann man Nester an die Verwaltung in Konz unter der Nummer 06501/83-176.

Etwas anders ist die Situation in der VG Ruwer. Nach Auskunft von Bürgermeisterin Stephanie Nickels war der Eichenprozessionsspinner bisher dort kein so großes Thema. „Uns sind drei Fälle bekannt, davon zwei Fälle im Zuständigkeitsbereich der Verbandsgemeinde.“ Und zwar in Gutweiler und Mertesdorf.

 ARCHIV - 15.06.2012, Brandenburg, Schenkenberg: Eine Raupe des Eichenprozessionsspinners kriecht auf einem Eichenstamm entlang. (zu dpa "Der Eichenprozessionsspinner breitet sich stetig weiter aus" vom 15.06.2018) Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

ARCHIV - 15.06.2012, Brandenburg, Schenkenberg: Eine Raupe des Eichenprozessionsspinners kriecht auf einem Eichenstamm entlang. (zu dpa "Der Eichenprozessionsspinner breitet sich stetig weiter aus" vom 15.06.2018) Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Foto: dpa/Patrick Pleul

In der VG Trier-Land hat es zwei Meldungen gegeben. Diese betrafen jedoch laut Auskunft der Verwaltung Privatgrundstücke. Dort müssen die Eigentümer sich selbst um die Beseitigung der Raupen kümmern. In der VG Kell am See sieht es ähnlich aus. Man sehe zwar im Wald ab und an eine kahlgefressene Eiche, sagt Büroleiter Norbert Willems. Bisher habe er jedoch nichts davon gehört, dass für die VG-Bewohner eine konkrete Gefahr bestehe, mit den Tieren in Kontakt zu kommen.

In der VG Hermeskeil gibt es einen Verdachtsfall. Eine Frau sei am Hermeskeiler Stadtrand in der Nähe des Gebiets Im Adrian mit einer Walking-Gruppe unterwegs gewesen und habe sich dort Haut-Verbrennungen zugezogen, berichtet der VG-Beauftragte Hartmut Heck. „Unser Revierförster hat trotz intensiver Suche kein Nest gefunden. Aber wir gehen der Sache nach. Möglicherweise ist es ein Einzelfall.“

Ähnliches würde Wolfgang Deutsch von der VG Schweich sicher auch gern vermelden. Doch seien in diesem Jahr bisher mehr Nester gemeldet worden als im Vorjahr. Und zwar in Schweich, Föhren, Riol und Mehring. Zudem hat das Forstamt Trier im Meulenwald Hinweistafeln aufgestellt, um vor den Raupen zu warnen.

Auch die VG Saarburg warnt. Und zwar laut Sprecherin Susanne Rendenbach davor, „auf eigene Faust gegen den Schädling vorzugehen, da die Gifthaare der Raupen bei Berührung unangenehme körperliche Reaktionen auslösen können.“ In der VG sind Nester gemeldet worden in Irsch/Saar am Sportplatz, am Wasserhäuschen und auf dem Friedhof, in Fisch am Sportplatz, in Kastel-Staadt am Ehrenfriedhof, in Taben-Rodt im Wald und in Saarburg an der Grundschule St. Marien, im Marienweg und am Friedhof Friedensaue.

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