Finanzen Schwerpunkt Steuern: Im Idealfall dauert es drei Wochen

Trier · Fast zwei Drittel der Einkommensteuererklärungen laufen bereits elektronisch ein.

 Viele Bürger lassen sich inzwischen in dem Online-Steuerprogramm bei der Finanzbehörde registrieren. Hier erklären Stefan Schneider (Zweiter von links) und Herbert Wollscheid (Dritter von links) vom EDV-Team des Finanzamts Trier, wie man sich bei Elster anmeldet.

Viele Bürger lassen sich inzwischen in dem Online-Steuerprogramm bei der Finanzbehörde registrieren. Hier erklären Stefan Schneider (Zweiter von links) und Herbert Wollscheid (Dritter von links) vom EDV-Team des Finanzamts Trier, wie man sich bei Elster anmeldet.

Foto: Finanzamt Trier

Die Steuererklärung macht wohl niemand besonders gern. Und trotzdem möchte jeder Steuerbürger diese Pflicht möglichst zügig und ohne großen Aufwand abhaken. Denn häufig gibt es Geld von Vater Staat zurück. Rund 60 Prozent der Steuerzahler in der Region Trier nutzen bereits die Möglichkeit, ihre Daten für die Steuererklärung schnell und online an das Finanzamt zu übermitteln. Und es sollen in jedem Jahr mehr werden. Denn das Verfahren ist deutlich einfacher als mit Stift und Papier. „Im Vergleich zum Jahr 2016 gab es fünf Prozent mehr elektronische Steuererklärungen“, sagt der neue Finanzamtsvorsteher in Trier, Michael Spira. Dies sei zwar ein ehrgeiziges Ziel, doch so solle es auch die kommenden Jahre weitergehen. „Im Idealfall und bei einer unkomplizierten Veranlagung kann der Steuerbescheid dann bereits nach drei Wochen vorliegen“, sagt er.

Hintergrund ist, dass die Steuererklärungen ohnehin seit Oktober vergangenen Jahres durch die Finanzbehörden digitalisiert werden. Gewerbetreibende und Selbstständige sind dazu sogar gesetzlich verpflichtet. Seitdem werden alle Papierformulare und Belege von Steuerbürgern ausnahmslos automatisiert und eingescannt. So wurden beim Finanzamt Trier bereits 5,8 Prozent der Einkommensteuerbescheide rein maschinell erstellt. „Unsere Mitarbeiter können sich damit auf die Bearbeitung von risikohaften Fällen konzentrieren. Folglich favorisieren wir in jedem Fall Elster“, sagt Spira. Danach werden die elektronisch vorliegenden Daten des Steuerpflichtigen nach verschiedenen Risikorastern geprüft. So erhofft sich das Finanzamt Trier eine tiefere und fehlerfreiere Analyse. Und der Finanzamtschef freut sich: „Wer von Routinearbeiten im Massenverfahren entlastet wird, hat mehr Zeit für komplexere und ertragsreichere Fälle.“

Dazu gehen die Finanzbehörden auch den Steuerzahlern einen Schritt entgegen: Derzeit laufen die ersten kostenlosen Schulungen im Finanzamt Trier für Ersteinsteiger und interessierte Bürger an. Bereits zum ersten offenen Termin zur Elster-Registrierung sind mehr als 80 Steuerzahler gekommen. Die ersten zwei Folge-Termine in der Volkshochschule Trier sind bereits ausgebucht. „Wir freuen uns über den großen Zuspruch für diese Veranstaltung“, sagt Stefan Schneider, EDV-Mitarbeiter im Finanzamt.  „Die Veranstaltung werden wir wiederholen, damit alle Interessierten teilnehmen können“, kündigt Sabine Meister vom EDV-Team an.

Rentner Ernst Steinbach ist aus Neugier auf Elster gekommen und lässt sich von Berater Herbert Wollscheid im Finanzamt Trier von den Vorzügen des Programms überzeugen. „Seit Sommer 2017 ist das Elster Online-Portal noch bürgerfreundlicher aufgebaut. Insbesondere die erstmalige Registrierung ist einfacher, weil der Nutzer besser durch das Programm geführt wird“, sagt der Experte. Besonders bequem und vorteilhaft sei die Funktion der vorausgefüllten Steuererklärung. Wer registriert ist, kann dort alle bereits elektronisch an das Finanzamt übermittelten Daten wie Lohndaten des Arbeitgebers, Rentenbezüge und Krankenkassenbeiträge abrufen und automatisch in das Elster-Formular einspielen lassen. „Vorbei ist die Suche nach dem richtigen Eintragungsfeld, das Programm übernimmt diese lästige Arbeit selbst. Auch die Vorjahresdaten können eingespielt werden und erleichtern die Eingabe,“ sagt Wollscheid. Wer sich in Elster registriert, muss nun auch keinen unterschriebenen Papierausdruck mehr an das Finanzamt schicken. Zudem müssen keine Belege mehr vorab eingereicht werden. Das Gesetz zur Modernisierung des Besteuerungsverfahrens legt nur noch eine Belegvorhaltepflicht für den Bürger fest. Der Bürger muss Belege nur noch auf Anforderung an das Finanzamt schicken. Die Steuererklärung funktioniert also völlig papierlos.

Wer an den Workshops des Finanzamts Trier teilnehmen möchte, kann sich ohne Anmeldung jeweils Donnerstag, 22. Februar. und 1. März, zwischen 8 und 18 Uhr im  Finanzamt Trier, Hubert-Neuerburg-Straße, unter Anleitung registrieren lassen. Zu diesem Termin muss jeder die Zugangsdaten seiner E-Mail-Adresse mitbringen. Mit Anmeldung werden an einem zweiten Termin am Dienstag, 20. März, oder Mittwoch, 21. März, in der Volkshochschule Trier die Registrierung abgeschlossen und weitere Serviceleistungen von Elster erklärt, wie die Vorteile der vorausgefüllten Steuererklärung und der Belegabruf.

Das Finanzamt nimmt Anmeldungen für den zweiten Termin entgegen unter E-Mail: adv@fa-tr.fin-rlp.de oder persönlich bei Wahrnehmung der ersten Workshop-Stufe am Donnerstag, 22. Februar und 1. März, 8 bis 18 Uhr, im Finanzamt Trier. Wichtig: An der zweiten Stufe kann nur teilnehmen, wer die erste Stufe erfolgreich mitgemacht hat, weil die zweite Stufe auf die Anmeldung aufbaut.

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