Urteil Chirurg brennt seine Initialen in Patientenleber - Geldstrafe

Birmingham · Ein britischer Chirurg, der bei Operationen seine Initialen in die Lebern von zwei Patienten brannte, ist zu einer Geldstrafe von 10 000 Pfund (etwa 11 000 Euro) verurteilt worden. Außerdem muss er 120 Stunden Sozialarbeit leisten.

 Der britische Chirurg Simon B. (r) verlässt am 12.01.2018 ein Gericht in Birmingham (Großbritannien), wo er zu einer Geldstrafe von 10 000 Pfund verurteilt wurde, nachdem er bei Operationen seine Initialen in die Lebern von zwei Patienten brannte. (zu dpa «Chirurg brennt seine Initialen in Patientenleber - Geldstrafe» vom 12.01.2018) Foto: Joe Giddens/PA Wire/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++

Der britische Chirurg Simon B. (r) verlässt am 12.01.2018 ein Gericht in Birmingham (Großbritannien), wo er zu einer Geldstrafe von 10 000 Pfund verurteilt wurde, nachdem er bei Operationen seine Initialen in die Lebern von zwei Patienten brannte. (zu dpa «Chirurg brennt seine Initialen in Patientenleber - Geldstrafe» vom 12.01.2018) Foto: Joe Giddens/PA Wire/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++

Foto: dpa/Joe Giddens

Der Richter sprach in seinem Urteil am Freitag in Birmingham von „Machtmissbrauch und Vertrauensbruch“. Der 53-Jährige habe zwar in einer Stresssituation während schwieriger Operationen gehandelt - aber aus Arroganz.

Der auf Lebertransplantationen spezialisierte Arzt hatte auf den Organen seine Initialen „S.B“ mit einem Argon-Beamer hinterlassen. Das Gerät wird normalerweise zur Blutstillung verwendet. Die Leberfunktionen wurden durch die Markierungen nicht geschädigt.

Der bis dahin sehr angesehene Mediziner wurde 2013 von seiner Stelle am Queen-Elizabeth-Krankenhaus in Birmingham suspendiert und kündigte nach einer Disziplinar-Anhörung ein Jahr später. Er bekannte sich vor Gericht in Birmingham der Tätlichkeit schuldig, wies aber den schwerer wiegenden Vorwurf der Körperverletzung zurück.

Entdeckt wurden die Initialen bei einem der Patienten, als ein anderer Chirurg später eine weitere Operation vornahm.

Im Gericht waren nach einem Bericht des Nachrichtensenders Sky News auch ehemalige Patienten, denen der Arzt das Leben gerettet hatte und die ihre Unterstützung für ihn bekunden wollten. Der Mediziner arbeitet inzwischen als Anästhesist in einer anderen Klinik.

(dpa)
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