Sicherheit Nach gelungenen Tests in Trier: Land rüstet Polizei mit Elektroschockpistolen aus

Trier/Mainz · Die Taser gelten als Alternative zur Schusswaffe. In der Region machte die Polizei mit den Geräten gute Erfahrungen.

 Hessische Polizisten testen den Taser. Rheinland-Pfalz setzt ihn nun fest in großen Städten ein.

Hessische Polizisten testen den Taser. Rheinland-Pfalz setzt ihn nun fest in großen Städten ein.

Foto: dpa/Boris Roessler

Rheinland-Pfalz stattet Polizeistreifen in großen Städten als erstes Bundesland mit Elektroschockpistolen aus. Innenminister Roger Lewentz (SPD) begründete das am Dienstag in Mainz mit gelungenen Tests in Trier, wo Polizisten die so genannten Taser ein Jahr trugen.

In 21 von 30 Fällen habe es nur gereicht, den Einsatz des Gerätes anzudrohen. In emotional aufgeheizten und gefährlichen Einsatzlagen seien so Verletzungen verhindert worden, sagt Lewentz. Beschossen wurden meist Angreifer, die gewalttätig und aggressiv auftraten, Alkohol getrunken oder Drogen genommen hatten. In sechs Fällen beschoss die Polizei Angreifer mit dem Taser aus der Distanz, viermal setzte sie es im direkten Kontakt ein. Medizinische Auffälligkeiten seien nicht festgestellt worden.

In Trier begleiteten die Universität und das Gesundheitsamt Trier-Saarburg das Projekt. Nun setzt das Land die Geräte auch in den weiteren Oberzentren Mainz, Kaiserslautern, Ludwigshafen und Koblenz ein. 50 Taser sollen die rheinland-pfälzischen Streifen dann haben, die Kosten beziffert das Land auf gut 200.000 Euro.

Eine Elektroschockpistole lähmt Täter für mehrere Sekunden und macht sie handlungsunfähig. Zwei mit Drähten verbundene Pfeile werden in den Brustbereich gezielt, die Drähte übertragen elektrische Impulse auf den Körper. Der Taser gilt als Alternative zu Schusswaffe, Pfefferspray oder Schlagstock.

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