Bildung Experten-Gutachten sichert Hochschulstandorte in Trier und kritisiert Landeszuschüsse

Mainz/Trier · Ein Jahr lang nahmen wissenschaftliche Gutachter die rheinland-pfälzischen Hochschulen unter die Lupe. Sie sehen noch Luft nach oben und werben für Verbünde.

Rheinland-Pfalz: Hochschulen brauchen mehr Geld
Foto: dpa/Thomas Frey

(flor) Rheinland-Pfalz muss mehr Geld in seine Universitäten und Hochschulen stecken. Zu dem Ergebnis kommt eine Expertenkommission, die ein Jahr lang die Hochschulen unter die Lupe nahm. „Der Wissenschaftshaushalt ist zu klein“, kritisierte Kommissionschef Holger Burckhart am Mittwoch in Mainz. Er nahm alle Ministerien der rot-gelb-grünen Landesregierung in die Pflicht, sich mehr in die Finanzierung einzubringen. „Die Hochschulen tragen dazu bei, Fachkräfte in Regionen zu holen“, mahnte er an.

Ein Aus für Standorte empfiehlt der 60 Seiten lange Bericht nicht. Luft nach oben sieht die Kommission dennoch und wirbt für Verbünde. In Trier sollten Land, Universität und Hochschule intensiv diskutieren über „Profilgewinnung, Leistungssteigerung und künftige Forschungsstrategien“, so die Empfehlung im Bericht. Für die Uni Trier sieht das Gutachten Chancen in einer engeren Zusammenarbeit mit der Uni Luxemburg, um sich in der Forschung attraktiver aufzustellen. Der Bericht schlägt auch vor, dass die Region stärkere Schwerpunkte in Gesundheitsberufen setzt, um mehr Fachkräfte auszubilden – wie in der Pflege.

Wissenschaftsminister Konrad Wolf (SPD) kündigte eine Rahmenvereinbarung mit den Hochschulen an, die Ende 2018 stehen soll. Fortsetzen will das Land eine jährliche Forschungsinitiative mit 20 Millionen Euro. Wolf hofft, so die Drittmittel – wie von Stiftungen – von derzeit 235 Millionen auf 300 Millionen Euro zu steigern. Erhöhen wolle er die Zahl dualer Studiengänge von 66 auf 100. Mehr Fachkräfte will er über ausländische Studenten gewinnen, deren Anteil bislang an den Hochschulen bei 7,5 Prozent liegt. Michael Jäckel, Präsident der Uni Trier, regt ein Rheinland-Pfalz-Konzept aller Hochschulen an, um sich auf weltweiten Messen zu präsentieren. Marion Schneid (CDU) erwartet vom Land, die Vorschläge der Kommission umzusetzen. In diesem Jahr sind im Landeshaushalt etwa 929 Millionen Euro für Hochschulen eingestellt, die mehr als 123 000 Studenten besuchen und mehr als 27 000 Menschen beschäftigen.

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