Innere Sicherheit Durchsuchungen in Kordel – Land geht scharf gegen „Reichsbürger“ vor (Fotos/Video)

Kordel/Mainz · Polizei und Behörden stellen mit Großaufgebot in Kordel große Mengen Waffen und Munition sicher. Die Besitzer hatten trotz Gerichtsurteils die Herausgabe verweigert.

 Munition aus dem Ersten Weltkrieg: Auch die haben mutmaßliche „Reichsbürger“ in Kordel gesammelt. Das Bild entstand vor einigen Jahren, als ein TV-Reporter mit einem Waffenhändler sprach, dessen Räume nun durchsucht wurden.

Munition aus dem Ersten Weltkrieg: Auch die haben mutmaßliche „Reichsbürger“ in Kordel gesammelt. Das Bild entstand vor einigen Jahren, als ein TV-Reporter mit einem Waffenhändler sprach, dessen Räume nun durchsucht wurden.

Foto: Neubert Rainer

Sogenannte Reichsbürger sollen keine Waffen besitzen dürfen. Diese Meinung vertritt die rheinland-pfälzische Landesregierung. Die Reichsbürger erkennen den Staat und dessen Rechtsordnung nicht an. Nach Ansicht des Oberverwaltungsgerichts Koblenz (OVG) handelt es sich bei einem Mann aus Kordel (Landkreis Trier-Saarburg) und seinem Vater um Mitglieder des Personenkreises, der die Rechtsordnung nicht anerkennt. Die Folge ist eine gemeinsame Aktion von Kreisverwaltung Trier-Saarburg, Polizei und weiteren Behörden. Dabei werden seit Donnerstagmorgen insgesamt vier Häuser und Lagerstätten eines ortsansässigen Waffen- und Sprengstoffhändlers durchsucht. Der Mann durfte aufgrund von Genehmigungen Waffen und Sprengstoff besitzen.

Nach Auskunft des Mainzer Innenministeriums gibt es im Land rund 550 Menschen, die dem Reichsbürgerspektrum zugeschrieben werden. 53 von ihnen hatten eine waffenrechtliche Erlaubnis. Diese wurden auf Veranlassung des Innenministeriums von den Waffenbehörden der Kreis- und Stadtverwaltungen genauer unter die Lupe genommen. Mitte Januar seien nach Auskunft von Staatssekretär Randolf Stich in 31 Fällen die waffenrechtliche Erlaubnis entzogen und Waffen abgegeben worden.

Einer der bisher noch nicht abgearbeiteten Fälle ist der des Kordelers. Der Mann befand sich seit Dienstag im Gewahrsam der Polizei und war für eine Stellungnahme nicht erreichbar. Er sei nach Auskunft der Kreisverwaltung kooperativ gewesen. Zuvor war er laut Pressesprecher Thomas Müller der Aufforderung der Kreisverwaltung nicht nachgekommen, Waffen, Munition und Sprengstoffe abzugeben.

Nach Auskunft der Staatsanwaltschaft gibt es von dieser Seite aus derzeit keine weiteren Ermittlungen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort