Cholesterin: Runter mit Öl?!

Zum Frühstück eine Espresso-Tasse Olivenöl? Sicher nicht nach jedermanns Geschmack, doch mehr als 100 Mitarbeiter von Trierer Polizei und Brüderkrankenhaus tranken allmorgendlich über mehrere Wochen jeweils 25 Milliliter des aus dem Fruchtfleisch sowie dem Kern der Olive gepressten Öls; sie waren Teilnehmer einer kleinen Studie meines Kollegen Dr. med.

 Dr. med. Detlef M. OckertFoto: privat

Dr. med. Detlef M. OckertFoto: privat

Thomas Kreis und mir. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass Menschen in Mittelmeerländern wie Spanien, Italien oder Griechenland deutlich seltener an Herz-Kreislaufleiden erkranken und sterben als Deutsche, Briten oder Skandinavier. Eine Erklärung: Im Süden wird mehr Olivenöl konsumiert. Dieses enthält einfach ungesättigte Fettsäuren, die das LDL-Cholesterin - besser bekannt als "böses Cholesterin" - senken helfen. Das "Low Density Lipoprotein" (LDL) ist überlebenswichtig, doch ein zu viel hiervon begünstigt die Verkalkung von Gefäßen. Risikopatienten, die bereits einen Infarkt oder Schlaganfall hatten oder an einer peripheren arteriellen Verschlusskrankheit ("Schaufensterkrankheit") leiden, erhalten deshalb Cholesterinsenker ("Statine"), deren Wirkung nachgewiesen ist und die sich durch pflanzliche Stoffe nicht erreichen und ersetzen lässt. Dennoch konnten wir anhand unserer Studie feststellen, dass sich der Gesamtcholesterinspiegel mit einem Tässchen Olivenöl am Morgen signifikant senken lässt und dass so das Verhältnis von LDL zu HDL zugunsten des letzteren, also des "guten Cholesterins" beeinflusst werden kann. Runter wie Öl? Eher runter mit Öl! Dieses sollte aber "extra vergine" und von bester Qualität sein, will man wirklich etwas Gutes für seine Gesundheit tun. Professor Dr. med. Detlef M. Ockert, Leiter des Zentrums für Gefäßmedizin im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Trier Kolumne Alles gesund

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