Polizei Bahnhof Trier-Süd: Mann stürzt auf Gleise und stirbt, Polizei geht von Suizid aus

Trier · Im Bahnhof Trier-Süd ist am Donnerstagmorgen ein Mann von einem Zug überrollt worden, Augenzeugen des Vorfalls wurden von einem Großaufgebot an Rettungskräften betreut. Die Bahnstrecke zwischen Trier und Konz war zeitweilig gesperrt.

 Polizeieinsatz Bahnhof Trier-Süd Person gestorben

Polizeieinsatz Bahnhof Trier-Süd Person gestorben

Foto: TV/Christian Kremer

Am Bahnhof Trier-Süd hat sich am Donnerstagmorgen gegen 7.39 Uhr ein Mann auf das Gleis 2 gestürzt. Ein Regionalzug überrollte den 36-Jährigen. Der Mann erlag seinen Verletzungen an der Unfallstelle. Die Polizei geht davon aus, dass der Mann sich das Leben nehme wollte. „Nach derzeitigem Ermittlungsstand gibt es keine Hinweise auf Fremdverschulden. Wir gehen davon aus, dass es sich um einen Suizid handelt“, erklärte Triers Polizeipressesprecher Uwe Konz auf TV-Nachfrage.

Bahnunfall in Trier-Süd
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Der Leoplatz am Südbahnhof und die Unterführung nach Heiligkreuz blieb während des Einsatzes von Feuerwehr und Polizei für Autos gesperrt. Fußgänger konnten passieren, aber während des Einsatzes der Rettungskräfte bis etwa 9.30 Uhr nicht den Bahnhof betreten. Die Zugstrecke blieb gesperrt.

In dem Regionalzug, der von Mannheim nach Koblenz unterwegs war, saßen etwa 240 Reisende. Um diese zu betreuen und ihnen Gelegenheit für Gespräche mit Notfallseelsorgern zu geben, wurde kurzzeitig ein Zelt auf dem Leoplatz aufgebaut.

Fahrgäste auf der Durchfahrt wurden anschließend mit Bussen der Stadtwerke zum Trierer Hauptbahnhof gebracht, damit sie ihre Reisen fortsetzen konnten.

Auch etwa 40 minderjährige Schüler waren zur Unfallzeit am Bahnhof Süd. „Die Kinder und Jugendlichen haben unterschiedlich viel vom Geschehen mitbekommen. Um sie zu betreuen, wurden sie in die nahe gelegenen Blandine-Merten-Realschule gebracht. Dort kümmerten sich Seelsorger, Notfallseelsorger und Psychologen um die Minderjährigen“, berichtet Polizeisprecher Uwe Konz. Mittlerweile sind offenbar alle Kinder und Jugendlichen in ihre Schulen angekommen oder zu Hause bei ihren Eltern. Über das Alter der Kinder hat die Polizei keine weiteren Auskünfte gemacht.

Gegen 9.30 Uhr gab die Polizei die Unterführung und den Leoplatz wieder für den Verkehr frei. Auch die Bahnstrecke wurde wieder freigegeben. Der erste Zug, der RE 5104, fuhr planmäßig um 9.39 Uhr ab dem Südbahnhof in Richtung Luxemburg.

Hinweis: Kreisen Ihre Gedanken darum, sich das Leben zu nehmen? Sprechen Sie mit anderen Menschen darüber. Sie können dafür beispielsweise das Angebote der Telefonseelsorge in Deutschland nutzen. Die Telefonnummern lauten: 0800-1110 111 oder 0800-1110222. (red)

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Erstmeldung (red): Zum Zeitpunkt des Vorfalls am Donnerstagmorgen gegen 7.39 Uhr warteten offenbar viele Reisende auf ihren Zug, wie die Polizei mitteilt. Aus bisher unbekannten Gründen sei eine Person auf die Gleise gestürzt und vom einfahrenden Zug überrollt worden. Die Ursachen für den Sturz seien noch nicht geklärt, die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen vor Ort aufgenommen.

Aufgrund des Vorfalls erlitten viele der Wartenden und der Reisenden im Zug, darunter viele Schüler, einen Schock, aufgrund dessen sie betreut und behandelt werden mussten. Hierzu wurde der Leoplatz am Südbahnhof zeitweilig für den Verkehr gesperrt, um einen Notfallversorgungsplatz einzurichten. Die Sperrung ist mittlerweile wieder aufgehoben, auch der Bahnverkehr ist nach einer mehrstündigen Sperrung wieder freigegeben. Es könne aber noch zu Verzögerungen kommen, teilte die Bahn am späten Vormittag auf ihrer Internetseite mit.

Im Einsatz befanden sich die Berufsfeuerwehr mit Notärzten und Rettungsteams, die Notfallseelsorge, die Bundespolizei, Einsatzkräfte der Polizeiinspektion Trier und Ermittler der Kriminalpolizei.

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