Polizei Knapp an der Katastrophe vorbei

Saarburg · Ein Wagen stürzt bei Saarburg von einer Brücke auf die Gleise. Der Fahrer verschwindet zunächst. Vermutlich erst Stunden später meldet am Sonntagmorgen ein Lokführer die Behinderung der Polizei. Die Bahnstrecke wird gesperrt.

Fahrer lässt Auto nach Unfall bei Saarburg auf Gleis zurück
Foto: Wilfried Hoffmann/Robin Ramos

Es war Glück im Unglück: Der Zug, der am Sonntagmorgen gegen 5.38 Uhr Saarburg auf Gleis 2 passierte, kam von Trier und fuhr Richtung Saarbrücken. Der Lokführer sah einen Wagen auf dem Gegengleis liegen und schlug Alarm. Umgehend wurde die Bahnstrecke zwischen Serrig und Saarburg gesperrt, wie Bernhard Hein, Wehrleiter der Verbandsgemeinde Saarburg, meldet. Er sagt: „Es ist nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn der Zug aus Richtung Serrig gekommen wäre. Sicherlich wäre er mit dem Auto zusammengestoßen, da die Unfallstelle kurz hinter einer Kurve lag.“

So ging die Sache noch mal glimpflich aus – halbwegs. Der Unfallwagen wurde per Mobilkran geborgen. Während des mehrstündigen Einsatzes – laut Hein bis 9.30 Uhr – war die Bahnstrecke Trier-Saarbrücken gesperrt. Dadurch kam es zu erheblichen Behinderungen im Bahnverkehr.

Doch wie kam der Wagen auf die Schienen? Die Polizei konnte den Fahrer zunächst nicht befragen, denn der war gestern erst mal  nicht auffindbar. Polizeibeamte fanden das zerstörte Auto mit Mannheimer Kennzeichen auf der Seite liegend verlassen vor. Laut Ordnungshüter war es offenbar etwa sechs Meter tief von der Brücke in der Serriger Straße auf das Gleisbett hinabgestürzt. Trotz eines Totalschadens sei die Fahrgastzelle noch intakt gewesen.

Eine Suchaktion wurde gestartet. Daran waren neben einer Reihe von Feuerwehrleuten – insgesamt waren 60 im Einsatz – auch die Hunderettungsstaffeln der Berufswehr Trier und der Feuerwehr Schengen mit einem Spezialsuchhund (Man-Trailer) beteiligt. Zudem wurden die Drohnen der Verbandsgemeinde Saarburg und des Landkreises Trier-Saarburg (Feuerwehr Schillingen) eingesetzt. Abgesucht wurden laut Hein die Bahnstrecken nach Saarburg und Serrig, die Ortslagen von Beurig, Serrig und Saarburg sowie das gesamte Saarufer. Erfolglos. Bis 11 Uhr sei der Fahrer nicht gefunden und die Suche abgebrochen worden, meldet der Feuerwehrleiter. Daraufhin sei der Einsatz in Abstimmung mit der Polizei beendet worden. Die Polizei habe die weitere Suche fortgesetzt.

Am frühen Nachmittag hat sich der Fahrer laut Polizei schließlich von selbst gemeldet. Der 30 Jahre alte Mann, der auch Halter des Fahrzeugs sei, habe sich bei dem Unfall lediglich leichte Verletzungen zugezogen, heißt es. Gegen ihn sei ein Strafverfahren eingeleitet worden, die Ermittlungen dauerten an. Ersten Erkenntnissen der Polizei zufolge lag der Unfall zum Zeitpunkt der Entdeckung des Fahrzeugs bereits mehrere Stunden zurück. Bei dem Unfall sei ein Sachschaden im fünfstelligen Bereich entstanden. Die Leitplanke an der Brücke in der Serriger Straße wurde laut Wehrleiter entfernt, weil sie abzustürzen drohte.

Im Einsatz waren die Feuerwehren aus Saarburg, Beurig, Serrig und Schillingen, die Feuerwehreinsatzzentrale und die Führungsstaffel der Verbandsgemeinde Saarburg, die Berufsfeuerwehr Trier mit Hundestaffel, die Feuerwehr Schengen mit Hundestaffel, die Führungsgruppe des Landkreises, die Feuerwehr Schillingen mit Drohne, der Rettungsdienst, das Deutsche Rote Kreuz Saarburg, die Polzei Saarburg, die Bundespolizei, der Notfallmanager der Bahn, der Bauhof der Stadt Saarburg und die Kranfirma.

Die Polizei Saarburg bittet Unfallzeugen, sich zu melden Telefon 06581/91550.

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